Salzburg-Skandal

Finanz-Chef zockte auch privat

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Nicht nur 340 Millionen Euro Steuergeld wurden in Salzburg verzockt.

Bislang gab er sich als Kämpfer gegen das Kapital: Noch-Finanz-Chef David Brenner: Er war der Chef von Monika R., die Salzburg ins Finanz-Chaos stürzte. In Folge der Affäre kündigte Brenner seinen Rücktritt für den 23. Jänner an. Jetzt wurde bekannt, dass Brenner offenbar auch privat nicht das beste Händchen fürs Geld hatte: Laut der Österreich-Ausgabe der Zeit soll Brenner viel Geld bei privaten Spekulationen verloren haben.

Die Vorwürfe: Am 12. Jänner 2007 soll Brenner zwei Aktiendepots mit Papieren im Wert von knapp 185.000 Euro besessen haben. Zwei Jahre später sollen davon allerdings nahezu 80 Prozent verloren gegangen sein. Das Geld steckte nämlich in Anteilsscheinen an der Immobilienfondsgesellschaft Meinl European Land (MEL). Als MEL zusammenbrach, soll Brenners Anlagevermögen nur mehr 33.457,28 Euro betragen haben.

Kurios: Finanz-Landesrat Brenner klagte wie andere Kleinanleger auch. Brenners Sprecher zu ÖSTERREICH: „Alle Zahlen sind erfunden. Der Artikel stimmt so nicht.“

Monika R. verdiente 13.000 (!) €

Monika R., die 340 Millionen Euro ­verspekuliert haben soll, kassierte 13.000 Euro im Monat – und damit netto viel mehr als ihr Chef!

„Wir haben ihr alle vertraut“, sagen Politiker aller Couleurs über Monika R., die von SPÖ-Landesvize David Brenner beschuldigt wird, im Alleingang 340 Millionen Euro verspekuliert zu haben – für Monika R. gilt die Unschuldsvermutung. Dieses Vertrauen erkaufte sich die Politik mit einem fürstlichen Gehalt: Wie ­ÖSTERREICH erfuhr, verdiente die 41-Jährige zuletzt 13.000 Euro brutto im Monat und das 14-mal im Jahr. Zum Vergleich: Landeschefin Gabi Burgstaller (SPÖ) verdient etwa 16.000 Euro, Brenner etwa 14.700. Allerdings zahlen Politiker eine „Parteisteuer“, sodass Monika R. netto unter dem Strich mehr blieb als Burgstaller. Abgeschlossen hat den Dienstvertrag Ex-Landesrat Erwin Buchinger (SPÖ).

Millionen vom Bund sind weg

Der Finanzskandal wird immer irrer. Jetzt gesteht erstmals ein Salzburger Politiker: „Ja, der Bund wurde getäuscht!“ Konkret bestätigt Wohnbau-Landesrat Blachfellner: Salzburg hat die Bundesfinanzierungsagentur über den Tisch gezogen – sich 1,8 Milliarden Euro ausgeliehen. Davon kamen 445 Mio. nicht beim Wohnbaufonds an. Blachfellner: „Geld wurde unter falschem Etikett aufgenommen, das stimmt.“

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