In London

Identitären-Chef Sellner festgenommen

Teilen

Er sollte eine Rede in London halten, doch am Flughafen klickten die Handschellen.

Die "Boarder Police" hat den österreichischen Rechtsextremen Martin Sellner am Flughafen Luton gestoppt. Die britische Version der Identitären bestätigte am Samstagabend auf Twitter die Festnahme ihres Gesinnungsgenossen.

Gleichzeitig klickten auch für Sellners Freundin Brittany Pettibone – eine amerikanische Rechtsextreme der Alt-Right-Bewegung des Trump-Strategen Steve Bannon – die Handschellen. Pettibones Festnahme wurde ebenfalls von Identitären bestätigt.

 

Rede soll trotzdem verlesen werden

Sellner wollte am Wochenende eine Rede über die „Meinungsfreiheit in der modernen Welt“ halten. Doch die Behörden stoppten ihn bereits am Flughafen. Die Zuständigen hätten entschieden, dass diese Rede zu gefährlich sei, um gehört zu werden: Die britischen Behörden fürchteten laut Medienberichten eine „Aufstachelung zum Rassenhass“.

Nach Angaben des „Evening Standard“ wollte Sellner am Samstag ursprünglich bei einer „Meinungsfreiheits-Konferenz“ der UKIP-Jugend sprechen. Diese Konferenz war aber aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, weshalb Sellner im Speaker‘s Corner im Hyde Park auftreten wollte.

Identitären-Chef in Abschiebezentrum

Doch die als rechtsextrem eingestuften Identitären haben angekündigt, dass sie Sellners Ansprache beim Speakers’ Corner verlesen wollen. Am Samstagabend hielt sich Sellner in einem „Anhaltezentrum“ auf. Auch das österreichische Außenministerium wurde über den Vorfall informiert und bestätigt ihn gegenüber der Tageszeitung ÖSTERREICH. Der Botschaft in London wurde mitgeteilt, dass Sellner mit einem für heute Sonntag geplanten Rückflug nach Österreich zurückkehren wird.

 


Nicht das erste Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass Sellner an der Teilnahme eines solchen Rechten-Treffens in Großbritannien gehindert wird. Bereits zweimal wurde er als Gast zu einer Veranstaltung der Jugendorganisation der Brexit-Partei UKIP eingeladen. Doch kurz vorher hatte er stets eine Absage erhalten, weil linke Aktivisten Drohbriefe gesendet hätten und es schließlich zu einer Frage der Sicherheit wurde. Dieses Mal sei er aber dennoch nach Großbritannien geflogen. Er wollte sich nichts vorschreiben lassen. Die Polizei machte ihm dabei aber einen Strich durch die Rechnung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.