Pro-Gaza-Marsch

Wien zittert vor Anti-Israel Demo

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Großalarm: Der Gaza-Konflikt schwappt am Sonntag bis nach Wien.

Großalarm vor kommendem Sonntag: Eine Massen-Demonstration gegen Israel ist in Wien für 16 Uhr angemeldet. Erwartet werden bis zu 10.000 Menschen. Die Polizei bringt sich in Stellung: Sie wird mit einem Großaufgebot in Aktion sein – befürchtet werden heftige antisemitische Aktionen.

Bei ähnlichen Anti-Israel-Demos in Paris und Berlin kam es zu gewalttätigen Hetzereien. In Frankreich wurde sogar eine Synagoge umstellt.

Auch für die Demo in Wien wird Schlimmstes befürchtet: Unter dem Titel „Protest gegen die Morde und Unterdrückung in Palästina“ sprechen zahlreiche Internet-Poster davon, dass Israel kein Existenzrecht hat, „es heißt nur Palästina“. Der Regierung wird vorgeworfen, gleich zu handeln, „wie Hitler“.

Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde bestätigte ÖSTERREICH, dass jüdische Einrichtungen wie der Stadttempel besonders geschützt werden müssen.

Organisator der Demo ist unter anderem der Verein UETD. Dieser hatte im Juli den türkischen Premier Erdogan nach Wien geholt.
 

Innenministerin Mikl-Leitner im Interview: "Beobachten genau!"

ÖSTERREICH: Was erwartet die Polizei bei der Demo für Palästina am Sonntag?
Johanna Mikl-Leitner: Wir erwarten jedenfalls viele Teilnehmer. Und ich kann nur noch einmal an wirklich alle appellieren, sich friedlich zu verhalten.

ÖSTERREICH: Beobachtet die Polizei die Gruppen, die zu der Demonstration aufrufen?
Johanna Mikl-Leitner: Sowohl die Justiz als auch die Polizei beobachten antisemitische Aktivitäten grundsätzlich mit erhöhter Sensibilität.

ÖSTERREICH: Fürchten Sie antisemitische Ausfälle oder Übergriffe wie bei ähnlichen Demonstrationen in Paris und der Türkei?
Johanna Mikl-Leitner: Das kann leider niemand ausschließen. Wobei sich die Veranstalter bereits im Vorfeld von Radikalisierungstendenzen distanziert haben. Das ist zumindest ein positives Signal.

Autor: (pli)

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