Das sagt Österreich

Kern kann Wahl gewinnen – aber nur ohne SPÖ

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner

Lassen Sie sich von den Umfragen nicht täuschen – das Rennen um den Wahlsieg wird viel knapper als erwartet. Christian Kern ist noch lange nicht geschlagen, Sebastian Kurz noch lange nicht Kanzler.

In den Umfragen wird – richtig und repräsentativ – abgefragt, „welche Partei“ die Österreicher wählen würden. Dabei ist das Image der „Liste Kurz

ÖVP“ derzeit exzellent, jenes der SPÖ ver­heerend. Keiner will mehr SPÖ wählen – das ergibt den 34:22-Vorsprung für Kurz.

In den nächsten acht Wochen wird dieser Wahlkampf freilich völlig anders aussehen: Es wird nur mehr um das Persönlichkeitsduell Kurz gegen Kern gehen – wer ist der bessere Kanzler?

Und es wird um die Kompetenz bei den entscheidenden Themen gehen, denn da zeigt sich ein sensationelles Ergebnis: Kern führt in jenen drei Themenbereichen ganz klar, mit denen die SPÖ zuletzt all ihre Wahlen gewonnen hat: bei der sozialen Gerechtigkeit, der Sicherung der Arbeitsplätze und der Sicherung der Pensionen.

Genau das wird im Finish entscheidend: Wer hat die besseren TV-Auftritte? Wer garantiert den Österreichern Jobs, Aufschwung, Pensionen und mehr netto vom Brutto?

Kern kann diese Wahl noch gewinnen, wenn er ganz gezielt auf diese Gerechtigkeits­themen setzt und sich endlich von seinem Sargnagel SPÖ löst, die ihn wie ein Betonblock in den Umfragen nach unten zieht.

Die Causa Silberstein ist für die „alte“ SPÖ symptomatisch: Ein korrupter Berater „managt“ den Wahlkampf einer maroden Partei, deren Ex-Kanzler Gusenbauer im Gegenzug in seiner Firma mitkassiert.

Die Gusenbauer-Silberstein-Connection stinkt zum Himmel. Kern hat mit all diesen SPÖ-Altlasten nichts zu tun. Er steht für Neustart, doch Kern ist im SPÖ-„Gusi“-Netzwerk gefangen. Er muss endlich die Abnabelung von der SPÖ schaffen, sonst nützt ihm weder der Charme in den TV-Duellen noch die soziale Kompetenz.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.