Malta und Italien uneins

Streit um Flüchtlinge im Mittelmeer eskaliert

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Maltas Innenminister wirft Italienern "Verantwortungslosigkeit" vor.

Zwischen Italien und Malta eskaliert der Streit wegen der Hilfeleistungen für Flüchtlinge im Mittelmeer. Maltas Innenminister Carm Mifsuda Bonnici hat den italienischen Behörden "Verantwortungslosigkeit" vorgeworfen.

Diese hatten sich am Freitag geweigert, 171 Migranten aus Libyen aufzunehmen, die von einem Schiff der maltesischen Küstenwache in Sicherheit gebracht worden waren. Dabei sei der Punkt, an dem Hilfe geleistet wurde,  dem Hafen Lampedusa näher gelegen als Malta. "Die Italiener haben gegen ihre rechtlichen und humanitären Pflichten verstoßen", meinte der Malteser Minister.

Am Donnerstag hatte Italiens Innenminister Roberto Maroni Malta für verspätete Hilfeleistung bei der Flüchtlingstragödie vor Lampedusa am Mittwoch verantwortlich gemacht, bei der vermutlich bis zu 250 Menschen ertrunken sind. Das Flüchtlingsboot sei in maltesischen Gewässern gekentert, doch Malta habe Italien zum Eingreifen aufgerufen und behauptet, keine Schiffe zur Verfügung zu haben, um den in Seenot geratenen Migranten zu helfen. In den vergangenen Jahren ist es zwischen der italienischen maltesischen Regierung über diesen Aspekt oft zu Streit gekommen.
 

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Die Rettungsaktion bei Lampedusa