2. Amtszeit für US-Notenbankchef quasi sicher

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Eine zweite Amtszeit für US-Notenbankchef Ben Bernanke ist praktisch sicher: Trotz teils harscher Kritik von Kongressabgeordneten galt das Grüne Licht durch den Bankenausschuss des Senats am Donnerstag als beschlossene Sache. Die danach noch nötige Zustimmung der gesamten Kongresskammer für eine weitere, vierjährigen Amtszeit ist nach den bisherigen Erfahrungen dann nur noch Formsache.

Kritiker werfen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) vor, ihre Aufgaben der Bankenaufsicht vernachlässigt und Finanzinstitutionen wie den Versicherungsriesen AIG, die durch Milliarden-Zockereien in die Krise geraten waren, gerettet zu haben. Zudem wird der Notenbank angelastet, die Krise erst durch eine zu lange Periode billigen Geldes mit verursacht zu haben.

Das Abgeordnetenhaus verabschiedete bereits eine Gesetzesvorlage, nach der Fed-Entscheidungen künftig von einer Untersuchungsstelle des Kongresses geprüft werden sollen. Bernanke lehnt das als Eingriff in die Unabhängigkeit der US-Zentralbank strikt ab.

Bernanke hatte als Reaktion auf die schwerste Finanzkrise seit der Großen Depression des vorigen Jahrhunderts nicht nur den Leitzins auf ein historisches Tief von knapp über Null Prozent gedrückt. Unter seiner Führung pumpte die Fed Billionen von Dollar in das Finanzsystem, legte zahlreiche Darlehensprogramme auf und versuchte mit allen Mitteln, einen zum Stillstand gekommenen Kreditfluss in Gang zu bekommen.

Der in den Fachwelt wegen seiner Forschung über die Ursachen der Großen Depression in den 30er Jahren hoch angesehene, frühere Princeton-Professor war 2006 von US-Präsident George W. Bush als Nachfolger von Alan Greenspan an die Spitze der mächtigsten Notenbank der Welt geholt worden. Präsident Obama nominierte ihn dann im Sommer dieses Jahres erneut.

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