Preiskampf hält an

2009: Orange verdoppelte den Nettogewinn

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Der drittgrößte heimische Mobilfunker musste 2009 beim Umsatz zwar ein Minus von 3,8 % auf 569 Mio. Euro hinnehmen, konnte aber den Nettogewinn auf 35,7 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Das EBITDA stieg von 167 auf 182 Mio. Euro, die EBITDA-Marge erhöhte sich von 28,1 auf 32 Prozent. Die Kundenanzahl legte um 7 % auf 2,19 Mio. Nutzer zu, so Orange-Austria-Chef Michael Krammer. Für heuer erwartet er einen unvermindert harten Preiskampf.

Eine Marktkonsolidierung wäre daher sinnvoll, ob Orange selbst Interesse am kleinsten Betreiber "3" oder an einer Fusion T-Mobile/Orange - wie in Großbritannien - hat, wollte Krammer bei der Bilanzpressekonferenz nicht näher kommentieren.

Auffallend sei, dass der Marktführer mobilkom besonders preisaggressiv vorgehe, spielte Krammer den Ball weiter. Augenzwinkernd meinte er, dass A1 zunehmend zur Konkurrenz der Orange-Discountmarke "Yesss!" werde.

Allgemein sei zu beobachten, dass sich die Schlacht um den günstigsten Preis weiter verschärft habe, seit dem 3. Quartal 2008 jage eine Kampagne die andere. "Die Einstiegsdroge ist 6 Monate keine Grundgebühr", so Krammer. Allerdings würden nur 3 Unternehmen operativen Gewinn erwirtschaften, während "3" noch immer rote Zahlen schreibe.

42 Mbit-Netz vor Rollout

Krammer, der seinen Mitarbeitern in den vergangenen 2 Jahren trotz Krise eine Beschäftigungsgarantie gegeben hatte, will auch heuer den Personalstand von 800 halten. Mit seinem Team will er heuer noch mit Produktinnovationen für Klein- und Mittelbetriebe aufwarten und das Netz weiter beschleunigen. Ende 2010 soll der Rollout für das 42-Mbit/s-Netz erfolgen, in Wiener Neustadt läuft bereits ein Probebetrieb.

Mit dem schnelleren Netz antwortet die France-Telecom-Tochter auf das explodierende Datenvolumen im Mobilfunk. Bei Orange hat sich das Datenaufkommen innerhalb eines Jahres verdoppelt. Treiber dabei war das iPhone. 120.000 Kunden nutzen mittlerweile das Kult-Handy von Apple.

Sie laden die 42-fache Datenmenge eines durchschnittlichen Handynutzers runter, rechnete Krammer vor. Er will künftig mit Partnern verstärkt Handy-Anwendungen ("Apps") auf den Markt bringen. So habe sich die Kooperation mit dem Fußballclub Rapid als wahrer Renner erwiesen.

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