Baukonzern

2009: Strabag steigert Umsatz und Gewinn um 3 %

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Der heimische Baukonzern hat 2009 Umsatz, Konzernergebnis und Mitarbeiterzahl um jeweils drei Prozent gesteigert. Der Vorstand schlägt vor, die Dividende von 0,55 Euro auf 0,50 Euro zu kürzen. Der Ausblick sei stabil.

Der Umsatz legte von 12,23 Mrd. Euro (2008) auf 12,55 Mrd. Euro zu. Das Konzernergebnis stieg von 157,0 Mio. Euro auf 161,5 Mio. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich von 73.008 auf 75.548.

Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 5 % von 269,9 Mio. Euro auf 282,8 Mio. Euro zu, die Leistung sank um 5 % von 13,74 Mrd. Euro auf 13,02 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand stieg aber per Ende 2009 um 5 % auf 14 Mrd. Euro.

Die Strabag will sich nun außerhalb Europas neue Märkte suchen und in "Nischensegmente wie den Eisenbahnbau oder den Wasserstraßenbau eintreten".

Auch will das Unternehmen "durch Konjunkturprogramme finanzierte Aufträge im Verkehrswege- und Ingenieurbau" nutzen, um die geringere Nachfrage des privaten Sektors auszugleichen. 2010 soll die Leistung "nur geringfügige Änderungen gegenüber dem abgelaufenen Jahr zeigen".

Haselsteiner nun für 2012 weniger pessimistisch

Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner ist nun für 2012 weniger pessimistisch als früher. Der Auftragspolster der Strabag sei zuletzt sogar auf 14 Mrd. Euro gestiegen. Auch erwartet Haselsteiner, dass die öffentliche Hand 2012 im Kampf gegen Arbeitslosigkeit auf Bauinvestitionen setzen wird. Daher sei von einer weiter stabilen Entwicklung auszugehen. In Summe könnte der Abschwung "weniger heftig werden als befürchtet".

Wachstum erwartet Haselsteiner für die Strabag über öffentliche Aufträge, über eine Ausweitung des Geschäfts in andere Länder und über Nischenprodukte. Haselsteiner verteidigte die trotz verbessertem Ergebnis von 55 Cent auf 50 Cent gesenkte Dividende. Schon zu dieser Höhe habe man ihn "hingeknetet". In Tirol, wo er herkomme, "pflegen wir die Tiere in den Stall zu treiben, wenn ein Gewitter aufzieht". Angesichts der unsicheren Zeiten würde er als CEO auch gerne möglichst viel Geld in der Kasse behalten.

Vorbereitungen für Olympisches Dorf Sotschi laufen

Haselsteiner ist weiter zuversichtlich, dass die Strabag in Sotschi den zumindest 600 Mio. Euro schweren Auftrag zum Bau des Olympischen Dorfes bekommen wird. Der Wert könne auch "100 Mio. mehr" werden. Unterschrieben sei zwar noch nichts, die Bürokratie sei "mühsam und langwierig", aber die Gespräche seien "auf gutem Weg". Die Strabag leiste bereits Vorarbeiten und Planung für den Bau, um nach der Unterschrift sofort anfangen zu können. Dabei hätte man den Projektstart am besten "gestern" gebraucht, da die Zeit schon knapp werde.

Mehr Aufträge als das Olympische Dorf wird die Strabag in Sotschi aber nicht erhalten, denn alle anderen Projekte seien bereits - an russische Firmen - vergeben, sagte Haselsteiner, der sich auch zuversichtlich gab, dass die Bauerarbeiten für die Olympischen Spiele 2014 rechtzeitig fertig werden: "Wenn die Russen wollen, dann können sie es". Sotschi sei aber für die Strabag nur ein kleiner Teil des Russland-Engagements, der Schwerpunkt liege in Moskau. Haselsteiner bestätigte auch, dass "wie schon immer gesagt" der russische Oligarch Oleg Deripaska sein im Zuge der Finanzkrise auf Eis gelegtes Strabag-Aktienpaket im Oktober wieder übernehmen wolle.

Haselsteiner sieht die Kooperation mit der conwert - die Haselsteiner Privatstiftung wie auch die Strabag haben sich indirekt an der conwert beteiligt - als Chance für die Strabag, nicht betriebsnotwendige Liegenschaften zu verwerten. Außerdem könne es dadurch in Nischen wie der Althaussanierung eine strategische Partnerschaft geben. Für ihn privat sei es der Umstieg vom Eigentum an Immobilien zu Immobilienaktien.

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