Notenbanken bringen 5,4 Milliarden Stück unter die europäische Bevölkerung.
Europas Verbraucher können ab Dienstag den neuen 50-Euro-Schein in Händen halten. Über Geldautomaten, Bankschalter und den Handel geben Europas Notenbanken nach und nach 5,4 Mrd. Stück des überarbeiteten Scheins in Umlauf.
Die neue Banknote soll dank verbesserter Sicherheitsmerkmale schwieriger zu fälschen sein. Auffälligste Neuerung: Der Fünfziger hat, wie der neue Zwanziger, ein Porträtfenster. Dieses wird durchsichtig, wenn man den Schein gegen das Licht hält. In ihm wird ein Bildnis der griechischen Mythengestalt Europa sichtbar. Farbe und Motive ändern sind nicht, der Fünfziger behält seine Mischung aus Orange und Braun.
Die Notenbanken rechnen mit einer reibungslosen Einführung. Denn Banken und Handel hatten in den vergangenen Monaten Zeit, Personal und Geräte auf den neuen 50-Euro-Schein einzustellen. Daher sollte es keine Probleme geben wie im Mai 2013 bei der Einführung der neuen Fünf-Euro-Note: Damals konnte man anfangs an Automaten seine Tickets mitunter nicht mit dem neuen Schein zahlen, weil die Geräte-Software nicht rechtzeitig umgestellt worden war.
Wer am Dienstag zum Bankomaten geht, um einen neuen Fünfziger zu ziehen, könnte noch enttäuscht werden. Die Automaten geben nicht in jedem Fall sofort neue Scheine aus. Die alten Scheine bleiben gültig und werden nach und nach von den Notenbanken aus dem Verkehr gezogen.
Der neue Fünfziger ist nach dem Fünfer, dem Zehner und Zwanziger der vierte Schein, der seit der Einführung der EU-Gemeinschaftswährung 2002 getauscht wird.
Gemessen an der Stückzahl ist fast jeder zweite der 20,2 Milliarden umlaufenden Euro-Geldscheine ein Fünfziger. Österreich ist im Gegensatz zum europäischen Durchschnitt ein Land der Zehner und Hunderter. Von den 573 Millionen Banknoten, die Ende 2016 hierzulande in Umlauf waren, war "nur" ein Viertel Fünfziger und 30 Prozent Zehner. 20 Prozent waren Zwanziger, 16 Prozent Hunderter, sieben Prozent Fünfer und jeweils rund 1 Prozent Zwei- und Fünfhunderter.
Wertmäßig sieht es freilich anders aus. Der Wert der in Österreich im Umlauf befindlichen Banknoten wird von der Nationalbank (OeNB) auf 28,6 Mrd. Euro geschätzt. Davon entfiel der größte Teil (39 Prozent) auf Hunderter und Fünfziger (28 Prozent). 14 Prozent des Werts machten Fünfhunderter aus, neun Prozent Zwanziger, sieben Prozent Zehner, zwei Prozent Zweihunderter und nur ein Prozent Fünfer.
Bei der Einführung der zweiten Euro-Banknotenserie Mitte 2013 hatte es Probleme beim Fünfer gegeben, da viele Automaten die neuen Noten nicht lesen konnten.