ABB will sich Insidern zufolge im großen Stil von Unternehmensteilen trennen. Mit den Verkäufen, die der Schweizer Industriekonzern nicht mehr zum Kerngeschäft zähle, wolle ABB mehr als 1 Milliarde Dollar (741 Mio. Euro) einnehmen, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen. Interesse zeigten Finanzinvestoren, sagten die Insider.
ABB arbeite mit verschiedenen Banken zusammen, darunter Bank of America Merrill Lynch, Credit Suisse und Raymond James, um Käufer zu finden.
Offenbar möchte ABB Teile des US-Komponenten-Herstellers Thomas & Betts, den die Schweizer erst vor zwei Jahren für 3,9 Mrd. Dollar übernommen hatten, veräußern. Ebenso auf der Verkaufsliste stünden Geschäfte des US-Solarunternehmens Power-One, das sich ABB im vergangenen Jahr für rund eine Milliarde Dollar einverleibt hatte, sagten die Insider. ABB, Bank of America, Credit Suisse und Raymond James waren zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
ABB kämpft derzeit mit Problemen: Der Nordseesturm "Xaver" verdarb dem neuen Konzernchef Ulrich Spiesshofer den Einstand. Wegen Verzögerungen beim Anschluss von Windparks auf See verbuchte ABB im Schlussquartal 2013 Sonderkosten von 260 Mio. Dollar. Hinzu kamen Altlasten aus Spartenverkäufen sowie Kosten für den Umbau des zunehmend gebeutelten Energietechniksegments. Der Quartalsgewinn schrumpfte auf 525 von 604 Mio. Dollar.