Wegen Palmöl

Achtung: Nutella könnte krebserregend sein

Teilen

Auch Hunderte andere Produkte enthalten die womöglich krebserregenden Inhaltsstoffe.

Am vergangenen Mittwoch wurden Gerüchte laut, dass ein Inhaltsstoff von Nutella möglicherweise Krebs verursachen könnte. Aus diesem Grund begann man in italienischen Supermärkten sogar, Produkte, die Palmöl enthalten, aus den Regalen zu räumen. Doch wie groß ist das Risiko wirklich?

Im Mai 2016 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit festgestellt, dass bei der Verarbeitung von Palmöl krebserregende Stoffe auftreten. Aus diesem Grund begann die italienische Supermarktkette "Coop" 200 ihrer Eigenmarken-Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Nutella war damals jedoch noch nicht darunter.

Diese Produkte enthalten Palmöl

Neben Nutella enthalten noch Hunderte andere Produkte Palmöl, darunter Schokoriegel, Eis, Aufstriche und vieles mehr. Vor allem bei Muttermilchersatz-Produkten zeigte sich die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit aufgrund der krebserregenden Stoffe besorgt.

Auf Nutella fiel der Fokus zum einen, weil die Marke in Italien einen Kultstatus erreicht hat. Andererseits sorgte auch Ferrero für großen Wirbel, als es im Fernsehen und in Zeitungen Werbungen schaltete, in denen das Produkt als "sicher" beschrieben wurde. Doch so ganz den gewünschten Erfolg dürfte dies nicht gebracht haben.

Das sagen die Hersteller zu Palmöl

"Die Gesundheit und Sicherheit unserer Konsumenten ist absolute und erste Priorität für Ferrero und wir bestätigen, dass die Produkte von Ferrero sicher sind", sagte ein Pressesprecher des Konzerns. Man wähle das Rohmaterial und dessen Verarbeitung so aus, dass die dabei entstehenden krebserregenden Stoffe auf einem Minimum gehalten werden.

Auch das Unternehmen Nestlé, das viele Produkte mit dem Inhaltstoff Palmöl im Sortiment hat, erklärte, dass man das Thema ernst nehme und Forschungen dazu fördere. Dadurch habe man schädigenden Stoffe in den Produkten schon "signifikant reduzieren" können.

Warum wird Palmöl verwendet?

Doch warum nehmen die Hersteller nicht einfach ein anderes Öl, das keine krebserregenden Stoffe enthält? Die Antwort darauf scheint Geld zu sein, berichtet die britische Zeitung "Independent". So müsste Ferrero bei Verzicht auf Palmöl laut Schätzungen etwa 22 Millionen Dollar mehr im Jahr zahlen. Das Unternehmen hat diese Zahlen jedoch nicht bestätigt.

Außerdem würden weitere Kosten entstehen bei der Entwicklung des neuen Rezepts. "Palmöl ist die beste Möglichkeit  sicherzustellen, dass das Produkt die richtige Konsistenz und Struktur hat, und es beeinträchtigt nicht den Geschmack der anderen Zutaten", so ein Sprecher von Ferrero.

Wie kann man das Risiko eindämmen?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Je kleiner der Konsum von Produkten, die Palmöl enthalten, desto geringer das Risiko. "Wir empfehlen, dass Konsumenten sich gesund und ausgewogen ernähren, um das Risiko zu senken", so die britische Agentur für Ernährungssicherheit.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.