Die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin rechnet auf dem Weg zu beständigen Gewinnen mit einer verlängerten Durststrecke. Das Jahr 2013 werde zu einem Jahr des Umbaus, schreibt die Niki-Mutter in seinem Geschäftsbericht für 2012.
Der "Weg zur Erlangung nachhaltiger Profitabilität" sei länger als erwartet. Eine konkrete Prognose für Gewinn oder Verlust wagte der neue Unternehmenschef, der Österreicher Wolfgang Prock-Schauer, nicht. Noch im November hatte sein Vorgänger Hartmut Mehdorn für 2013 einen Gewinn zum Ziel erklärt.
Im abgelaufenen Jahr war Air Berlin dank eines Sondereffekts in die schwarzen Zahlen geflogen. Weil der Verkauf des Vielfliegerprogramms an Großaktionär Etihad Geld in die Kasse spülte, verdiente Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft unter dem Strich knapp sieben Millionen Euro, wie das Unternehmen bereits im Februar mitgeteilt hatte. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) stand ein Plus von 70 Mio. Euro. Ohne den Sondereffekt hätte Air Berlin wie bereits in den Vorjahren erneut in den roten Zahlen gesteckt.
Im Jänner legte das Unternehmen deshalb das neue Sparprogramm "Turbine" auf. Es soll die Ergebnisse bis Ende 2014 dem Geschäftsbericht zufolge um 400 Mio. Euro verbessern. Zwischenzeitlich hatte Air Berlin die Marke sogar auf 450 Mio. Euro heraufgesetzt. Die Flotte soll von zuletzt 155 auf 142 Flugzeuge schrumpfen. Von den rund 9.000 Arbeitsplätzen stehen 900 auf der Streichliste.
Zudem musste Air Berlin die Bilanz für 2011 nachträglich nach unten korrigieren. Das Eigenkapital schrumpfte dadurch um rund die Hälfte. Ende Februar beschaffte sich das Unternehmen am Finanzmarkt frisches Geld. Über eine Wandelanleihe sammelte sie 140 Mio. Euro ein. Die Summe entspricht etwa dem durch die Bilanzkorrektur verlorenen Eigenkapital.