Harte Sanierungen

Air Berlin verschärft Sparkurs schon wieder

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Rund 900 der insgesamt 9.300 Arbeitsplätze fallen weg

Zwei Wochen nach Vorstellung des jüngsten Sparprogramms zieht Air Berlin, Muttergesellschaft der Fluggesellschaft Niki (flyniki), die Kostenschraube nochmals an. Bis Ende 2014 werde nun angepeilt, die Kosten im Unternehmen um 450 Mio. Euro zu senken, teilte Deutschlands zweitgrößte Fluglinie am Montag mit. Mitte Jänner hatte das Management noch erklärt, mit Hilfe des Sanierungsplans "Turbine" die Ausgaben um 400 Mio. Euro verringern zu wollen.

Der Umbau geht wie angekündigt nicht an den Mitarbeitern vorbei: Rund 900 der insgesamt 9.300 Arbeitsplätze fallen weg. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über den Abbau haben bereits begonnen, Auch die Manager leisteten einen Beitrag. Der Vorstand habe die eigenen Bezüge um zehn Prozent gekürzt, und mehr als 90 Prozent der Führungskräfte hätten einem Gehaltsminus von fünf Prozent zugestimmt. Die restlichen Beschäftigten sollten nun einmalig auf ihr 13. Monatsgehalt verzichten, um einen Beitrag zur Sanierung zu leisten, hieß es.

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Nach einer übereilten Expansion und hohen Verlusten befindet sich Air Berlin schon seit einiger Zeit in einer harten Sanierung. Sparen steht dabei im Mittelpunkt: Allein im vergangenen Jahr sollten mit dem abgelaufenen Sparprogramm die Kosten um 230 Mio. Euro gesenkt werden. Zuletzt hatte die Airline 2007 einen Jahresüberschuss eingeflogen. Um über die Runden zu kommen, holte Air Berlin Ende 2011 die kapitalkräftige Etihad an Bord - das Unternehmen aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi stieg mit knapp 30 Prozent bei Air Berlin ein und half seitdem mit mehr oder weniger direkten Finanzspritzen aus.

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