Milliardär rät zur Vorsicht

Großinvestor warnt vor Börsen-Crash

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Carl Icahn: Aktienmärkte könnten vor "großem Einbruch" stehen.

Der an den Börsen viel beachtete US-Großinvestor Carl Icahn warnt vor einem Absturz der Aktienmärkte. Der 77-jährige Milliardär sieht deutliche Anzeichen für eine Blase, die zerplatzen könnte: "Ich will es mal ganz einfach so sagen, viele Zahlen sind eine Fata Morgana", mahnte Icahn bei dem von Reuters organisierten Global Investment Outlook Summit.

"Sie beruhen nicht darauf, dass die Firmen gut geführt werden, sondern sie werden von den niedrigen Kreditzinsen befeuert." Icahn stellt sich damit gegen andere Börsen-Auguren, die Aktien angesichts der Niedrigzinsen weiter als die lukrativste Anlage ansehen. Wie viele Profi-Anleger setzt auch die US-Investorenlegende immer mal wieder auf fallende Kurse.

Er sei derzeit bei Aktien sehr vorsichtig, betonte Icahn. "Der Markt könnte leicht vor einem großen Einbruch stehen." Die seit Monaten steigenden Kurse würden von Aktienrückkaufprogrammen in die Höhe getrieben, nicht durch die Rentabilität der Firmen. Die Leitindizes DAX, Dow Jones und S&P 500 haben seit Jahresbeginn jeweils mehr als 20 Prozent zugelegt und sind in den vergangenen Wochen von Rekordhoch zu Rekordhoch geeilt.

Die Warnung vor einem Crash sorgte weltweit für Unruhe an den Aktienbörsen. In Asien und Europa gingen die Kurse gen Süden. An der Wall Street hatten die Indizes schon am Vorabend mit Verlusten auf die Äußerungen reagiert.

Investor mischt sich ein
Icahn ist als Unternehmens-Schreck bekannt, weil er sich nach einem Einstieg oft aktiv in Strategiefragen einmischt und wie bei Apple auch den Konflikt mit dem Management nicht scheut. Ziel ist stets, den Kurs zu erhöhen oder Ausschüttungen zu bewirken. Im Schnitt erwirtschafteten aktivistische Fonds wie die des Milliardärs zuletzt fast doppelt so viel Rendite wie andere Hedgefonds.

Icahn gilt als einer der mächtigsten aktivistischen Investoren weltweit. Die Aktien der Unternehmen, bei denen ein Icahn-Vertreter im Kontrollgremium sitze, hätten Renditen von bis zu 28 Prozent erzielt, betonte der Investor. Davon hätten auch die anderen Anleger profitiert. Er signalisierte zudem, dass er seinen Kampf bei Apple nicht aufgeben wolle. Icahn fordert, dass der US-Technologiekonzern einen Teil seiner Milliardenbestände über Aktienrückkäufe an die Aktionäre ausschüttet. "Apple ist keine Bank und sollte nicht wie eine Bank geführt werden, weil die Anleger ihr Geld nicht in eine Bank investiert haben." Der Konzern will dem bisher nicht nachkommen.




 

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