Amazon schnappt Google Spieleportal Twitch weg

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Der Internet-Handelsriese Amazon kauft für knapp eine Milliarde Dollar die Online-Spieleplattform Twitch und sticht damit offenbar den Rivalen Google aus. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, wie Amazon am Montag mitteilte. Nach Auskunft einer mit dem Deal vertrauten Person hatte auch Google Übernahmegespräche mit Twitch geführt.

Für Amazon ist es einer der größten Zukäufe überhaupt. Er unterstreicht zugleich die Ambitionen von Konzernchef Jeff Bezos, auch über das angestammte Handelsgeschäft hinaus zu einem wichtigen Anziehungspunkt im Netz zu werden. Dazu investiert der Konzern kräftig in eigene TV- und Spieleangebote. "Es ist klar, dass Amazon mehr Inhalte auftreiben will, die es kontrollieren kann", sagte James McQuivey vom Analysehaus Forrester. Twitch passe gut zu dieser Strategie.

Die Firma ging vor drei Jahren an den Start. Auf ihrer Internetseite verfolgen monatlich viele Millionen von Zuschauern live gezeigte Spiele und kommunizieren untereinander und mit den Spielern. Das hohe Interesse an dem Dienst bringt dem Unternehmen immer mehr Werbeeinnahmen ein. Amazon zahlt 970 Mio. Dollar (734,9 Mio. Euro) in bar für Twitch.

Bei diesem Deal geht es um die Zukunft des Fernsehens und die Aufmerksamkeit junger Internet-Nutzer. Auf der Video-Website Twitch können Gamer Live-Mitschnitte vom Spielverlauf veröffentlichen. Der Dienst kam zuletzt auf rund 55 Millionen Nutzer, von denen eine Million Videos im Netz platzierten.

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