Anhaltende Proteste im Mercedes-Werk Sindelfingen

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15.000 Daimler-Beschäftigte haben am Freitag in Sindelfingen erneut gegen den Abzug der Produktion der Mercedes-Benz C-Klasse demonstriert. Sie sorgten sich weiterhin um ihre Arbeitsplätze. Bei einem Protestzug vom Werk in die Sindelfinger Innenstadt hat Betriebsratschef Klemm Daimler-Chef Zetsche aufgefordert, bei drei geplanten Betriebsversammlungen am Montag vor die Belegschaft zu treten.

Die Mercedes-Benz-Mitarbeiter lassen seit Montag die Arbeit teilweise ruhen. Der Daimler-Vorstand hatte am Mittwoch entschieden, dass die C-Klasse - der meistverkaufte Pkw mit dem Mercedes-Stern auf der Motorhaube - ab 2014 nicht mehr in Sindelfingen gebaut wird. Stattdessen sollen die Mittelklasse-Pkw verstärkt in Bremen und erstmals auch in den USA montiert werden, um Kosten zu sparen und Währungsrisiken zu minimieren. Auch in China und Südafrika wird die C-Klasse-Baureihe gefertigt.

Die Gewerkschaft IG Metall rechnet durch die Produktionsverlagerung mit rund 3.000 überzähligen Stellen in Sindelfingen. Der Daimler-Vorstand geht hingegen davon aus, die Mitarbeiter künftig mit neuen Fahrzeug-Projekten und alternativen Antrieben beschäftigen zu können.

Aus der derzeitigen Absatzkrise soll Daimler vor allem das seit dem Frühjahr verkaufte neue Modell der E-Klasse helfen. Der Betriebsrat hat indes aus Protest gegen die Umzugspläne für die C-Klasse die geplanten Sonderschichten von mehreren Hundert Mitarbeitern für die E-Klasse-Montage bis auf weiteres abgesagt. "Es bliebt dabei, die Schichten fallen am Samstag aus", bekräftigte die Betriebsratssprecherin.

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