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Anwältin Edith Hlawati wird neue ÖBAG-Chefin

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Entscheidung im Aufsichtsrat fiel einstimmig.

Wien. Die Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati ist heute, Freitag, zur Alleinvorständin der Staatsholding ÖBAG bestellt worden. Die Entscheidung in der heutigen Aufsichtsratssitzung sei einstimmig gefallen, hieß es von der Österreichische Beteiligungs AG zur APA. Hlawati folgt damit Thomas Schmid nach, der aufgrund von kompromittierender Chats vorzeitig von seinem Amt zurückgetreten ist.

Hlawati, die in Medien bereits als Favoritin kolportiert wurde, hat sich damit gegen die vier anderen Kandidaten auf der Short List durchgesetzt. Neben ihr war auch der Siemens-Österreich-CEO Wolfgang Hesoun (61) in der engeren Auswahl. Die Juristin bringt viel Erfahrung für den Job mit. Sie berät die ÖBAG schon lange und ist Vorsitzende des Aufsichtsrates bei der Post und der Telekom Austria. Sie gilt als ÖVP-nahe und ist Partnerin der Wiener Kanzlei Cerha.

Derzeit führt noch Christine Catasta die Geschäfte der ÖBAG interimistisch. Die Staatsholding verwaltet die Staatsanteile an heimischen Börsenschwergewichten wie der OMV, Post und Telekom Austria.

Vom Berater- in den Chefsessel der ÖBAG 

Vom Beraterplatz in den Chefsessel: Diese Karriere-Volte legt Edith Hlawati mit der ÖBAG hin, ist sie nunmehr designierte Chefin der Staatsholding. Zuvor beriet die 64 Jahre alte Juristin das staatliche Beteiligungsvehikel über Jahrzehnte und war ihm loyal - egal ob dieses gerade ÖIAG, ÖBIB oder wie nunmehr ÖBAG hieß. Was sie außer ihrer Expertise als Wirtschaftsanwältin bereits mitbringt, ist viel Erfahrung als Aufsichtsmitglied und -chefin in ÖBAG-Beteiligungen.

Das passt gut, ist es doch auch Aufgabe der ÖBAG-Spitze, Aufsichtsratsposten zu besetzen. Bei der Post und der Telekom Austria ist Hlawati bereits Vorsitzende des Aufsichtsgremiums. Fehlt von den drei Großen der ÖBAG nur mehr die OMV. Zudem ist Hlawati auch Aufsichtsratschefin bei der staatlichen Regulierungsbehörde E-Control. Bei der Pierer Mobility war sie es in den frühen 2000er-Jahren.

Medial ÖVP-Nähe nachgesagt

Eine ÖVP-Nähe wird Hlawati medial nachgesagt, wenn auch nicht so deutlich wie bei ihrem wegen kompromittierender Chats zurückgetretenen Vorgänger Thomas Schmid. Was Hlawati von Schmid jedenfalls unterscheidet ist, dass sie nicht nach jahrelangen Tätigkeiten in Politikerkabinetten bzw. direkt aus dem Generalsekretariat des ÖVP-Finanzministeriums in die ÖBAG einzieht. Sie ist Miteigentümerin und Chefin der Wiener Kanzlei Cerha Hempel. Als Tätigkeitsschwerpunkte nennt Hlawati, die in der Kanzlei Head of Department Banking & Corporate Finance ist, neben dieser Tätigkeit auch Kapitalmärkte, Corporate, Mergers & Acquisitions sowie Compliance & Investigations, wie es auf der Unternehmenshomepage heißt.

Auch internationale Erfahrung bringt Hlawati mit. Sie studierte außer in der Heimat in Südafrika und praktizierte in London. Nunmehr ist sie Mitglied der British-German Jurists' Association. Die Londoner Gesellschaft Chambers & Partners, die internationale Rankings für die Rechtsbranche erstellt, sagt über Hlawati: "Hailed by sources as 'an icon', eminent practitioner Edith Hlawati's unrivalled depth of experience stands out in the marketplace.'' (Zu Deutsch etwa: "Als 'Ikone' gepriesen, sticht die herausragende Praktikerin Edith Hlawati in der Branche mit ihrer konkurrenzlosen Erfahrung hervor.") Ihr Doktorat hat Hlawati 1980 in Wien gemacht.

Kultur ist der Juristin auch nicht fremd. Sie ist stellvertretende Präsidentin der Freunde der Albertina.

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