Die Inflationsrate in Österreich lag im April 2010 bei 2,0 Prozent und blieb damit gegenüber dem Vormonat unverändert. Preistreiber waren Mineralölprodukte (+23 Prozent), ohne diese würde die April-Inflation nur 1,1 Prozent betragen, teilte die Statistik Austria heute, Dienstag, mit.
Im März hatte die Inflationsrate bei 2,0 Prozent, im Februar noch bei 1,0 Prozent gelegen.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI) für April 2010 betrug 109,6 (Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat März stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent.
Das teure Tanken war im April für mehr als ein Drittel der Inflationsrate verantwortlich, die Treibstoffpreise stiegen um 22 Prozent im Jahresabstand. Überdurchschnittlich gestiegen sind auch die Preise für Haushaltsenergie (+3,9 Prozent) sowie die Wohnungsmieten (+4,2 Prozent). Billiger wurden Pkw (-2 Prozent) und Flugtickets (-13,1 Prozent).
Beim täglichen Einkauf machte sich die Teuerung im April nicht so stark bemerkbar: Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden im Schnitt um 0,6 Prozent teurer. Rauchen und Trinken hingegen schlug sich schon mehr auf die Geldbörse: Alkoholische Getränke und Tabak verzeichneten ein Plus von 2,1 Prozent zum Vorjahr. Die Preise für Bekleidung und Schuhe stiegen im Jahresabstand um 1,5 Prozent und blieben damit leicht unter der April-Inflationsrate (VPI) von 2,0 Prozent.
Die Preise für Nachrichtenübermittlung stiegen im April um 1,4 Prozent zum Vorjahr. Beim Mobiltelefon wirkte einerseits die Grundgebühr mit +55,1 Prozent als Preistreiber, gleichzeitig sanken die Gesprächsgebühren um 38,3 Prozent zum April 2009.
Im Monatsvergleich zu März gehörten im April Pfirsiche mit +35,7 Prozent zu den Preistreibern. Die Preise für Superbenzin stiegen im April zum Vormonat "nur" um 4,4 Prozent, für Diesel um 5,0 Prozent und für Heizöl extra leicht um 6,0 Prozent. Städteflüge wurden um 8,0 Prozent teurer.
Billiger als im Vormonat wurden - saisonbedingt - Erdbeeren (-22,2 Prozent). Bei Flugpauschalreisen (-10,2 Prozent), Flugtickets (-7,9 Prozent) und Hotelzimmern mit Frühstück (-5,6 Prozent) konnten sich Reisende über gesunkene Preise freuen.
Der eigens berechnete Pensionisten-Teuerungsindex ist im April leicht überdurchschnittlich gestiegen: Die Teuerungsrate des PIPH 2005 betrug im April 2,3 Prozent gegenüber 2,1 Prozent im März und 1,2 Prozent im Februar. Die Differenz zum allgemeinen VPI betrug damit 0,3 Prozentpunkte. Dass Pensionisten die Inflation stärker spüren, sei vor allem auf Verteuerungen bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen zurückzuführen, so die Statistik Austria. Preisanstiege bei Treibstoffen machen sich beim Pensionisten-Index hingegen weniger bemerkbar.