Die Lohnverhandlungen für 170.000 Metaller sind auch in der zweiten Runde Freitagabend ergebnislos zu Ende gegangen. Die Arbeitnehmervertreter werfen den Arbeitgebern vor, die Krise für eine "unzulässige Junktimierung" von Arbeitszeitflexibilisierung und Lohnabschluss auszunutzen. Diese "Junktimierung muss fallen", so Metallerchefverhandler Wimmer und GPA-Chef Proyer nach der Verhandlungsrunde.
Sie betonten einmal mehr: "Arbeitszeitflexibilisierung bedeutet das Streichen von Überstundenzuschlägen." Die Folge wären "erhebliche Lohneinbußen" sagten beide gegenüber der APA. Arbeitgebervertreter Haslauer verwies nach Verhandlungsabschluss zum wiederholten Male auf die schwierige wirtschaftliche Lage und "dass der Spielraum sehr gering ist".
Die Gewerkschaft stellte noch Freitagabend den Verhandlungspartnern die Rute ins Fenster. Sollte die Arbeitgeberseite weiter auf der Junktimierung von Arbeitszeitflexibilisierung und Lohnabschluss beharren, werde man sich den derzeitigen "Graubereich" in den betriebseigenen Regelungen genauer anschauen.
Am Dienstag in zwei Wochen, dem 27. Oktober, findet die nächste Verhandlungsrunde statt. Zwei Tage später starten die Gespräche über den Gehaltsabschluss für die rund 520.000 Handelsangestellten. Erstmals könnten sie einen höheren Gehaltsabschluss als die Metaller erzielen, ist von Arbeitgeber- wie Arbeitnehmerseite zu hören. Im Gegensatz zur Metallindustrie, die von der Wirtschaftskrise hart getroffen wurde, erfreut sich der Handel eines stabilen Konsums.