Auch Angehörigen von Madoff droht der Prozess

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Der Fall des US-Milliardenbetrügers Bernard Madoff soll offenbar bereits in Kürze für dessen Familie ein juristisches Nachspiel haben.

Wie der staatlich bestellte Madoff-Konkursverwalter Irving Picard im US-Fernsehen sagte, sollen noch in dieser Woche Prozesse gegen nahe Madoff-Angehörige angestrengt werden. Picard und der Jurist David Sheehan sagten dem Sender CBS, auch Madoff-Angehörige und einige vermeintliche Opfer des Skandals hätten massiv von den Machenschaften des Finanzbetrügers profitiert.

Sheehan sagte, nahe Verwandte Madoffs hätten die Investmentfirma des Betrügers "wie ein persönliches Sparschwein" benutzt. Großinvestoren hätten ihrerseits durch die Madoff-Betrügereien Milliarden von Dollar verdient.

Die Investoren seien sich möglicherweise darüber im Klaren gewesen, dass es bei den Geschäften nicht mit rechten Dingen zugehe. "Wir haben festgestellt, dass es da einige Leute gab, die mehr rausgeholt als reingesteckt haben", sagte Picard. CBS zufolge dürften die Prozesse diese Woche gegen die Madoff-Söhne Mark und Andrew, seinen Bruder Peter und seine Nichte Shana angestrengt werden.

Wie CBS berichtete, fand Picards Team heraus, dass die Madoff-Söhne und der Bruder des Betrügers binnen sieben Jahren 80 Millionen Dollar (54,5 Mio. Euro) für Gehälter aus dem Firmenvermögen abzweigten. Madoffs Frau Ruth soll derweil Millionen an Firmengeldern zum Shoppen und für Extravaganzen aller Art ausgegeben haben. Die Madoff-Angehörigen haben den Vorwurf der Komplizenschaft von sich gewiesen.

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