Neue Studie

Auch WiFo fordert Erbschaftssteuer

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Studie zeigt: Erben für Vermögensaufbau wichtiger als Einkommen.

In Österreich ist Erben für den Aufbau eines Vermögens wichtiger als Einkommen durch Arbeit. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), über die die Tageszeitung "Der Standard" heute, Mittwoch, berichtet. In keinem anderen Land der Eurozone seien Erbschaften für den Aufstieg im sozialen Gefüge so wichtig wie in Österreich.

Die Studienautoren Pirmin Fessler und Martin Schürz berufen sich auf Zahlen einer Befragung der EZB für das Jahr 2010. Damals gab es 17 Euromitglieder, vier davon wurden wegen mangelnder Datenqualität aus ihrer Arbeit ausgeschieden.

Vermögensverteilung
Bricht man die Vermögensverteilung in Österreich auf eine Leiter mit 100 Stufen herunter, dann katapultiert eine durchschnittliche Erbschaft einen Haushalt um 17 Stufen in dieser Leiter nach oben. Um sich diese finanzielle Verbesserung zu erarbeiten, müsste ein Österreicher im Schnitt die Hälfte der Einkommensbezieher überholen.

Österreich solle die 2008 abgeschaffte Erbschaftssteuer wieder einführen, fordert deshalb Wifo-Chef Karl Aiginger. Allerdings in neuer Form: "Die alte Erbschaftssteuer hat unter Intransparenz gelitten, man konnte sie umgehen." Auch WU-Verteilungsökonomen Wilfried Altzinger sieht durch Erbschaften die Ungleichheiten in der Gesellschaft einzementiert, eine Steuer auf Erbschaften könnte helfen.

Die OeNB-Studie "Private Wealth Across European Countries: The Role of Income, Inheritance and the Welfare State" wurde mit dem Progressive Economy-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.

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