Das Projekt Nordautobahn (A5) ist eine Etappe weiter: Nach Angaben der Asfinag hat das Verkehrsministerium die Umweltverträglichkeit für den Abschnitt Schrick - Poysbrunn bestätigt. Für den nördlich anschließenden Abschnitt von Poysbrunn bis zur Staatsgrenze bei Drasenhofen wird der UVP-Bescheid im Frühjahr 2010 erwartet. Auf tschechischer Seite sei eine gute Anbindung gesichert: Am Ausbau der R52 "wird nach unserem Informationsstand nicht gerüttelt", hielt Planungsleiter Christian Honeger fest.
Die Trassenlänge von Schrick bis Drasenhofen beträgt 34 Kilometer, die Errichtung ist mit 400 Mio. Euro veranschlagt. Der am 20. November ausgestellte UVP-Bescheid für den Abschnitt bis Poysbrunn bedeute für die Asfinag, "dass wir rasch an der A5 weiterarbeiten können. Der südliche Abschnitt von Eibesbrunn bis Schrick wird ja bereits Ende Jänner nächsten Jahres für den Verkehr freigegeben", so Honeger.
Vor dem Beginn der Bauarbeiten am Teilstück bis Poysbrunn müssen die offenen Rechtsverfahren abgeschlossen werden, mit den Bescheiden sei laut der Aussendung im zweiten Quartal 2010 zu rechnen. Die Ausschreibungen erfolgen für mehrere Baulose. Die Hauptarbeiten sollen dann 2011 beginnen, die Verkehrsfreigabe ist für 2014 angesetzt.
Für den Abschnitt Poysbrunn bis Drasenhofen kündigt die Asfinag eine "funktionale Ausschreibung" an. Das bedeutet, dass Planung, Abwicklung der Materienrechtsverfahren, Bauleistungen und Erhaltung für einen Zeitraum von voraussichtlich 30 Jahren vom Auftragnehmer zu erbringen sind. Die betriebliche Erhaltung und Finanzierung der Autobahn bleibt nach wie vor im Kompetenzbereich der Asfinag.
Tschechische Anbindung ist gesichert
Das Pendant der A5 in Tschechien, die Schnellstraße R52, führt derzeit von Brünn bis Pohorelice, das etwa 25 km von der österreichischen Grenze entfernt ist. Dass der tschechische Verwaltungsgerichtshof den Raumordnungsplan für die südmährische Region und somit auch für die Weiterführung der R52 bis zur Staatsgrenze erst kürzlich aufgehoben hat, bezeichnete Honeger als "formalen Akt": "Das Verfahren für die Neuaufnahme der R52 in den aktuellen Raumordnungsplan läuft bereits seit einem Jahr und ist schon sehr weit gediehen." Demnächst würden die mündlichen Verhandlungen folgen, an der Realisierung des Projektes werde nicht gerüttelt. Bis dahin bindet die A5 an die gut ausgebaute, leistungsfähige Landesstraße 52 an.
Bereits seit einem Jahr laufen die Arbeiten zur Grundeinlöse für die A5 von Schrick bis zur Staatsgrenze. Im ersten Abschnitt bis Poysbrunn hätten schon 233 von 408 Eigentümern unterschrieben, im nördlichsten Abschnitt werde mit 130 Grundeigentümern verhandelt. Auf Basis eines Gutachten wurde der Quadratmeterpreis mit 2,20 Euro festgelegt, wobei allfällige Preisentwicklungen berücksichtigt werden sollen.
Die archäologischen Ausgrabungen an der künftigen Nordautobahn hatten zum Teil spektakuläre Funde gebracht: So wurde in der Nähe von Walterskirchen eine Siedlung aus dem dritten und zweiten Jahrtausend vor Christus freigelegt.