Abwrackprämie für Nutzfahrzeuge vorgeschlagen

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Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes hat sich für weitere staatliche Hilfen nach dem Ende der Abwrackprämie ausgesprochen. "Wenn man über weitere Maßnahmen nachdenkt, was ich für richtig halte, könnte man an den gewerblichen Sektor denken", sagte Mattes im Vorfeld der IAA. Er schlug eine Abwrackprämie für leichte und mittelschwere Nutzfahrzeuge vor.

Durch eine solche Stütze könne der Bestand an alten Nutzfahrzeugen erneuert werden. Die Prämie solle in der gleichen Größenordnung wie bei Pkw gezahlt werden. Das würde den mittelständischen Unternehmen helfen. Der Geschäftsführer der Kölner Ford-Werke regte zudem Änderungen bei der Besteuerung von Jahreswagen sowie ein zeitweiliges Aussetzen der Dienstwagenbesteuerung an, um die Nachfrage anzukurbeln.

Die Abwrackprämie hatte verhindert, dass der Pkw-Markt in Deutschland einbricht. Von der Stütze in Höhe von 2.500 Euro je Altwagen hatten vor allem Massenhersteller wie Volkswagen und Opel profitiert. Nachdem der staatliche Fördertopf ausgeschöpft ist, stellt sich die Industrie für das kommende Jahr auf deutlich schlechtere Geschäfte ein.

Marktstabilisierung erst 2013, 2014

Mattes sagte, er rechne mit einer längeren Durststrecke für die Automobilindustrie in Deutschland. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir kurzfristig wieder Verhältnisse wie 2007 oder Anfang 2008 bekommen werden." Erst 2013, 2014 sei wieder mit stabileren Marktverhältnissen zu rechnen. Mattes äußerte zudem Skepsis, ob die Absatzzahlen dann wieder so hoch sein werden wie vor der Krise.

Zum Opel-Bund mit Magna sagte Mattes, er habe keine Anzeichen, dass dies negative Auswirkungen auf das eigene Geschäft haben werde. Damit bezog der Ford-Deutschland-Chef eine andere Position als Volkswagen. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech hatte den mit der Opel-Übernahme verbundenen Wandel des Lieferanten Magna zu einem Autobauer scharf kritisiert.

"Wir als Konzern mögen es nicht, wenn aus unseren Zulieferanten unsere Konkurrenten werden", sagte der VW-Patriarch. Der Porsche-Enkel deutete an, dass VW seine Geschäftsbeziehungen zu Magna einstellen und andere Lieferanten beauftragen könne. Mattes bekräftigte seine Forderung, dass staatliche Hilfen für Opel nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen dürften.

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