Autobranche: GM sieht neues Kräfteverhältnis

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GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster sieht die Opel-Übernahme durch Magna exemplarisch für ein neues Kräfteverhältnis in der Autobranche. "Die Machtverhältnisse haben sich verschoben. Die Gewinne machen die, die technologisches Know-how haben, und das ist die Zulieferindustrie", sagte er auf einer Veranstaltung der amerikanisch-deutschen Handelskammer in Frankfurt. Die Autobauer müssten daher versuchen, wieder mehr Entwicklungsleistung in den Konzernen machen und nicht mehr auszugliedern, um nicht ins Hintertreffen zu gelangen.

Der Zulieferer Magna will gemeinsam mit der russischen Sberbank 55 Prozent an Opel übernehmen. Für das österreichisch-kanadische Unternehmen mache das Geschäft aber trotz der niedrigeren Gewinnmargen im Autobau Sinn. Magna wolle damit als Zulieferer auf den russischen Markt vordringen. Die dortige Autoindustrie sei auf die Produktion von Zulieferteilen in Russland angewiesen, um mit Gewinn Autos bauen zu können. Langfristig soll neben Magna der russische Autohersteller GAZ einen Anteil von 27,5 Prozent an Opel halten.

Neben dem veränderten Kräfteverhältnis zwischen Zulieferern und Herstellern gibt es nach Einschätzung von Forster auch eine zunehmenden Vermischung der beiden Bereiche. "Diese strikte Grenze zwischen Herstellern und Zulieferern ist nicht mehr so streng. Wir werden hier noch andere Konstellationen sehen", sagte er mit Blick auf den Opel-Verkauf.

Nach der Übernahme soll General Motors weiterhin 35 Prozent der Anteile halten. "Wir wollen Teil von GM sein. Opel ist zu klein, um allein zu überleben, das stimmt. Daher wollen wir die Kooperation mit GM fortsetzen", sagte Forster, der nach dem Wunsch von Magna und GM neuer Opel-Chef werden soll.

Mehr Partnerschaften

Auch unter neuer Eigentümerschaft müsse Opel über neue Partnerschaften nachdenken, vor allem um neue Technologien umzusetzen. "Wir müssen offen gegenüber neuen Joint Ventures sein. Ich glaube, wir werden in Zukunft nicht nur Übernahmen sehen, sondern vielmehr Partnerschaften sehen."

Seine Hoffnungen setzt Forster nun offenbar in eine rasche Prüfung der Übernahme durch die EU. Er verwies auf die insgesamt sechs Milliarden Euro schweren Staatshilfen, die Frankreich seinen Autobauern gewährt habe. "Bei Opel gab es jeden Tag ein öffentliches Drama in den Medien. In Frankreich war das anders, da haben zwei französische Hersteller an einem Montag je drei Milliarden Euro Staatshilfen bekommen. Es gab etwas Aufregung in Brüssel, aber nach einer Woche war die Geschichte vorbei."

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