Autozulieferer Mahle rechnet für 2009 mit Verlust

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Der deutsche Automobilzulieferer Mahle erwartet für das Gesamtjahr 2009 rote Zahlen und hat seinen Sparkurs weiter verschärft. Im ersten Halbjahr habe der Kolben- und Zylinderspezialist einen Verlust eingefahren, dies könne auch in den nächsten Monaten nicht mehr kompensiert werden, sagte Mahle-Chef Heinz Junker in Stuttgart. Zahlen nannte er aber nicht.

Als Reaktion auf die Krise hat Mahle binnen eines Jahres rund 6.300 Arbeitsplätze abgebaut, 476 davon in Deutschland. In den nächsten Monaten sollen weitere Jobs von den weltweit 44.431 Stellen gestrichen werden. Insgesamt will der Konzern mit einem Bündel von Maßnahmen ein Fünftel der Kosten einsparen.

Im ersten Halbjahr seien mehrere Werke geschlossen worden, darunter zwei in England, eines in Italien und eines in Frankreich. In Deutschland sind rund 8.000 der 8.800 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Maßnahme soll noch bis Mitte 2010 laufen. Im Gegenzug dazu sei der Beschäftigungssicherungsvertrag bis Ende März 2010 verlängert worden, sagte Junker. Eine flächendeckende weitere Verlängerung der Vereinbarung, die die Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen schützt, könne er sich derzeit aber nicht vorstellen.

Verschlankung der Organisation

Zu den Einsparungen soll auch eine Verschlankung der Organisation beitragen. Das bisher aus fünf Produktlinien bestehende Autogeschäft wurde in zwei Geschäftsbereiche zusammengefasst, auch das Industriegeschäft wurde in zwei Einheiten gebündelt. Dadurch werden Geschäftsführung und Konzernleitung verkleinert. Die Zahl der Führungskräfte im Unternehmen soll um ein Fünftel auf 320 schrumpfen.

Im ersten Halbjahr 2009 brach der Umsatz um fast ein Drittel auf 1,8 Mrd. Euro ein. Für das Gesamtjahr rechnet Mahle mit einem Rückgang der Erlöse um bis zu einem Viertel. Der Umsatz wird demnach voraussichtlich bei 3,75 bis 3,9 Mrd. Euro liegen.

Dank der Sparmaßnahmen hofft Junker im zweiten Halbjahr auf die Trendwende. "Ich denke, wir haben die Talsohle erreicht", sagte der Mahle-Chef. "Wir sind in einer Situation, in der sich Monat für Monat die Zahlen verbessern." 2010 werde Mahle wieder schwarze Zahlen schreiben und beim Umsatz im Vergleich zum laufenden Jahr um fünf bis sieben Prozent zulegen. Der Aufstieg werde allerdings beschwerlich werden, warnte Junker. Er rechne erst in den Jahren 2012 bis 2014 wieder mit Produktionszahlen auf dem Niveau von 2007.

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