BMW-Chef ortet Lichtblick beim Absatz

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Der deutsche Autobauer BMW sieht eine anhaltende Erholung beim Absatz. "Wir arbeiten uns Monat für Monat hoch. Im August haben wir erstmals nur noch einen einstelligen Absatzrückgang verbucht. Im September sieht es noch besser aus", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). "Die letzten Wochen stimmen uns durchaus zuversichtlich."

Der Münchener Konzern hatte im August mit weltweit 91.790 verkauften Fahrzeugen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce einen Absatzrückgang zum Vorjahreszeitraum von 9,7 Prozent verbucht. Zu Jahresbeginn hatte BMW Einbrüche von knapp einem Viertel, seit dem Frühjahr sind die Rückgänge geringer.

Reithofer zeigte sich überzeugt, dass die Nachfrage nach Luxusautos mit der Erholung der Wirtschaft wieder kräftig anzieht: "Nach der Krise kommt Premium auf sein ursprüngliches Niveau zurück, da bin ich sicher", sagte der Manager. Für das Jahr 2010 rechnet der BMW-Chef mit einer allmählichen Erholung. "2011 dürfte dann ein stärkerer Anstieg kommen."

Elektroautos bleiben in der Nische

Skeptisch zeigte sich Reithofer über die künftige Marktstellung von Elektroautos: "Im Jahr 2020 werden wir zwischen 5 und 15 Prozent Elektroautos sehen - nicht mehr. Prognosen, die von 50 Prozent sprechen, halte ich für weit übertrieben."

Dessen ungeachtet plant BMW unter der Bezeichnung "Project i" ein viersitziges reines Elektro-Fahrzeug. Es werde dazu einen völlig neuen Produktionsprozess geben, eine eigene Produktionslinie sowie ein neues Vertriebssystem, sagte Reithofer der "Auto Zeitung".

"Unser Megacity-Vehicle wird ein komplett neu entwickeltes Auto sein, das keine bisherige BMW- oder Mini-Plattform nutzt und das mit einem Produkt startet, aber auch das Potenzial zu einer Modellfamilie hat." Das "Project i" werde als neue Untermarke die Muttermarke in Richtung Nachhaltigkeit erweitern. BMW hatte die Pläne für eine neue Generation von Stadtfahrzeugen Anfang August bekanntgegeben.

Lieferant für die Lithium-Ionen-Batterie des neuen Modells sei der neue BMW-Partner SB Limotive, ein Joint Venture von Bosch und Samsung SDI, hieß es. Das Fahrzeug der neuen Reihe sei für große städtische Ballungszentren gedacht, hierfür werde die Reichweite ausreichend sein, sagte Reithofer.

Zum Preis des neuen Modells, das in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts auf den Markt kommen soll, wollte der BMW-Chef keine Angaben machen. Dies sei unter anderem von der Preisentwicklung der Batteriezellen abhängig. Ein Preis unter 15.000 Euro werde "nicht möglich sein", erklärte der BMW-Chef.

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