Daimler schmiedet Allianz bei Brennstoffzellen

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Der deutsche Autobauer Daimler verbündet sich bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Antrieben für Kraftfahrzeuge mit zahlreichen ausländischen Konkurrenten. Mit Ford, General Motors, Honda Motor, Hyundai Motor, Kia Motors, Renault, Nissan sowie Toyota sei eine Absichtserklärung zur Markteinführung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb unterzeichnet worden.

Damit rücke die Serienproduktion solcher Fahrzeuge ein gutes Stück näher. Die Autobauer seien zuversichtlich, ihren Kunden ab 2015 Brennstoffzellen-Fahrzeugen anbieten zu können.

Voraussetzung für den Verkauf von mehreren hunderttausend Autos mit Brennstoffzellen mit Wasserstoff als Energieträger sei ein engmaschiges Tankstellennetz. Dieses Netz müsse bis 2015 stehen. Die Unternehmen befürworteten Pläne zum Aufbau eines Wasserstoff-Tankstellennetzes in Europa mit Deutschland als Startmarkt sowie in anderen Weltregionen wie den USA, Japan und Korea.

Daimler sieht sich selbst als führend in der Entwicklung von Brennstoffzellen-Antrieben, bei deren Nutzung aus dem Auspuff nur Wasserdampf entweicht. Eine Kleinserie mit wenigen Fahrzeugen der kompakten Mercedes-Benz B-Klasse soll 2010 auf den Markt kommen, jedoch nicht für jedermann zu kaufen sein.

Zusammenarbeit mit Toyota erwogen

Daimler-Chef Dieter Zetsche liebäugelt mit einer Zusammenarbeit mit dem Branchenprimus Toyota. "Es ist sicher möglich, dass wir bei einzelnen Themen mit Toyota zusammenarbeiten könnten, wenn es zum Wohle beider Unternehmen wäre", sagte Zetsche dem Magazin "auto motor und sport". Als mögliches Feld für eine Zusammenarbeit mit den Japanern sieht Zetsche die Brennstoffzellen-Technologie.

"Konkrete Verhandlungen führen wir hier aber noch nicht." Zur bereits bestehenden Kooperation mit dem Münchener Konkurrent BMW sagte Zetsche, "die Gespräche mit BMW laufen in guter Atmosphäre". Es werde im Einkauf schon enger zusammengearbeitet als öffentlich bekannt sei.

Daimler hofft nach dem Ende der Abwrackprämie auf eine Wiederbelebung des Premiummarktes und setzt zugleich auf eine Ausweitung seiner Absatzmärkte. Dabei hofft Zetsche auch auf zusätzliche Geschäfte durch seinen neuen Großaktionär, den Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi. "Das vergangene dreiviertel Jahr war geprägt von der Abwrackprämie. Der landläufige Eindruck 'Premium stagniert, Volumen floriert' wird in einem halben Jahr ganz anders aussehen", so Zetsche.

Kein weiterer Personalabbau

Trotz der Absatzprobleme und Umsatzrückgänge sieht Zetsche keine Notwendigkeit für einen weiteren Personalabbau. "Der Standortsicherungsvertrag hat immer Ausstiegsklauseln, die wir seit einem dreiviertel Jahr hätten nutzen können, wenn wir betriebsbedingte Kündigungen hätten aussprechen wollen. Wir haben andere Instrumente genutzt. Und wir haben heute keinerlei Pläne für größere Personalprogramme."

Unterdessen nimmt eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Daimler und dem französischen Hersteller Renault bei einem neuen Modell des Kleinstwagens Smart konkrete Formen an. In dieser Woche trafen sich hochrangige Mitarbeiter beider Unternehmen, um Details zu klären. Dies verlautete aus Unternehmenskreisen. Der deutsche Konzern wolle gemeinsam mit Renault einen viersitzigen Kleinwagen entwickeln und produzieren.

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