Keine Rabattschlacht im heimischen Autohandel

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Trotz Wirtschaftskrise gibt es im heimischen Autohandel keine Rabattschlacht, versichern die österreichischen Autohändler. "An und für sich ist es derzeit nicht so dramatisch anders", meinte etwa Denzel-Sprecher Michael Röck. Zur Studie des deutschen Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer, wonach es in Deutschland Rabatte von bis zu 57,9 Prozent (inkl. Verschrottungsprämie) gibt, sagte Röck: "Das ist sicher nicht der Referenzwert".

Er räumte aber ein, dass es "sicher einzelne Stücke" gebe, die mit hohen Rabatten beworben werden. Ähnlich wird die Situation von Porsche-Austria-Konzernsprecher Hermann Becker beurteilt: Der Handel habe "immer Angebote parat". Ob diese durch die Krise gestiegen sind, wollte er nicht beurteilen.

In die selbe Kerbe schlägt Gustav Oberwallner, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): "Die Händler sind bemüht, die Verjüngung des Bestandes voranzutreiben". Dabei setzen sie auf verschiedene Marketinginstrumente. Einige Autosalons arbeiten mit Rabatten, andere geben nur Skonto und manche setzen auf Autos, die bereits kurz angemeldet waren.

Wie hoch die Rabatte aktuell in Österreich sind, wollten die Branchenvertreter nicht sagen. Die Preisreduktionen seien abhängig vom Alter, der Ausstattung und der Motorisierung, lautet der Tenor. Bei einem Mittelklasse-Neuwagen, der noch nie zugelassen war, seien aber acht bis neun Prozent Nachlass möglich, sagte Röck.

Hohe Nachlässe in Deutschland

Für Deutschland hat Dudenhöffer die Rabattspitze für einen Nissan Micra errechnet. Des weiteren gab es laut Studie 18 Angebote mit mindestens 40 Prozent Nachlass. 64 Modelle wurden der Erhebung zufolge mit 30 bis 40 Prozent Rabatt angeboten. Die Preisschlacht bezeichnet Dudenhöffer als "desaströs" und rechnet mit negativen Folgen für die Zukunft. Die Hersteller würden auch 2010 und 2011 nicht mehr von diesem Niveau herunter kommen.

Am 1. April wurde in Österreich die Verschrottungsprämie für Autos, die älter als 13 Jahre sind, eingeführt. Anfang Juli war das Kontingent von 30.000 Fahrzeugen ausgeschöpft. Die Aktion war mit 45 Mio. Euro gedeckelt.

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