Lamborghini rechnet mit schwarzen Zahlen

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Trotz Krise im Markt für Luxusautos rechnet der italienische Sportwagenbauer Lamborghini 2009 mit schwarzen Zahlen. "Wir legen unser Hauptaugenmerk auf ein positives Ergebnis", sagte Vorstandschef Stephan Winkelmann. Trotz eines Absatzeinbruchs im ersten Halbjahr sei er zuversichtlich, im Gesamtjahr Gewinn zu schreiben. Zur möglichen Höhe wollte er sich nicht äußern.

Im ersten Halbjahr schmolz der Gewinn vor Steuern auf 5,4 Mio. Euro; vor Jahresfrist standen noch 35 Mio. Euro zu Buche. Mit Blick auf 2010 sagte Winkelmann: "Wir hoffen das Beste, sind aber auf alle Szenarien vorbereitet." Sparkurs und Kurzarbeit gingen weiter.

Starker Einbruch am US-Markt

Von Jänner bis Ende Juni 2009 brach der Umsatz des zu Volkswagen gehörenden Konzerns um 43 Prozent auf 157 Mio. Euro ein. Der Absatz sackte um 37 Prozent auf 825 Autos ab. Am stärksten schrumpfte das Geschäft im größten Markt USA. Dort fielen erst Immobilienmakler und dann Investmentbanker als Kunden für die mehr als 100.000 Euro teuren Wagen aus. Im noch kleinen Markt China verkaufte das Unternehmen dagegen mehr Autos.

Die Krise hatte Lamborghini mit Verzögerung getroffen. Der Autobauer, der im Besitz der VW-Tochter Audi ist, hofft, dass das Luxussegment als eines der ersten wieder anzieht. "Nach einer langen Phase der Zurückhaltung ist es natürlich, dass man sich etwas gönnen will."

Bis dahin spart Lamborghini eisern. Wie der Vorstandschef sagte, werden im Werk in Sant'Agata Bolognese Ende August die Werksferien, die üblicherweise drei bis vier Wochen dauern, um zwei Wochen verlängert. Weitere Kurzarbeitsphasen seien nicht ausgeschlossen. Kosten würden auch bei Einkauf, Produktion, Reisen, Beratungsaufträgen oder Veranstaltungen gespart. Eine Größenordnung wollte Winkelmann nicht nennen. Lamborghini werde aber wie langfristig geplant weiter mindestens ein neues Produkt pro Jahr auf den Markt bringen.

Mit Blick auf die Eingliederung des Sportwagenbauers Porsche in das VW-Imperium sagte Winkelmann, ihm sei nicht bang. "Wir haben immer sehr eng mit dem Konzern zusammengearbeitet." Es sei klar, dass jedes Produkt eine eindeutige Positionierung im Markt habe.

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