Nach den Gerüchten um einen angeblichen Baustopp des Nordautobahn-Anschlusses in Tschechien hat jetzt Verkehrsministerin Doris Bures (S) die Initiative ergriffen. Da der Baustopp an der R52 von Drasenhofen bis Brünn von offizieller Seite in Tschechien gegenüber dem Verkehrsministerium bisher nicht bestätigt wurde, schickte die Ministerin laut Aussendung einen Brief an ihren tschechischen Amtskollegen, in dem sie um Aufklärung bat.
Bezüglich der Straßenverbindung Wien - Prag berichtete Bures in dem Schreiben vom Baufortschritt in Österreich: Die Umsetzung der A5 sei in vollem Gange. Am südlichen Abschnitt wird seit zwei Jahren gearbeitet, die Verkehrsfreigabe ist im Frühling 2010 geplant. Die beiden nördlichen Abschnitte der Nordautobahn bis zur Staatsgrenze bei Drasenhofen befinden sich derzeit im Stadium der Umweltverträglichkeitsprüfung.
Medienberichte aus Tschechien, wonach aufgrund von Budgetengpässen etwa 300 Verkehrsinfrastrukturprojekte, unter denen sich auch die R52 befinden soll, zurückgestellt werden sollen, würden mit Skepsis verfolgt. Die Ministerin betonte, dass man im Sinne des im Jänner abgeschlossenen Staatsvertrags an dem gemeinsamen Projekt festhalte.
NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll (V) sagte dazu am Rande einer Pressekonferenz, dass es bis dato keine offiziellen Informationen über den kolportierten Baustopp gebe und er mit Bures bereits gesprochen habe. Pröll betonte allerdings die Wichtigkeit des Autobahnprojektes: "Unabhängig davon, ob auf tschechischer Seite die restlichen 25 Kilometer fertiggebaut werden, bin ich dafür, dass der Bau bis zur Staatsgrenze weitergetrieben wird." Er lege großen Wert darauf, dass "keine Irritationen" bei dem Bauvorhaben aufkommen. Zudem, so Pröll, könne er sich nicht vorstellen, dass es sich die tschechische Republik leisten werde, das Stück nicht zu schließen, wenn die A5 in Österreich fertig sei.