Opel könnte dank Abwrackprämie positiv bilanzieren

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Der Autobauer Opel hat nach Einschätzung von Branchenexperten dank der Abwrackprämie in Deutschland wahrscheinlich einige Monate lang schwarze Zahlen geschrieben. "In den ersten neun Monaten ist es möglich, dass Opel profitabel war", sagte Frank Schwope, Autoanalyst der Norddeutschen Landesbank (NordLB).

Ob dies auch für das Gesamtjahr gelinge, sei eher unwahrscheinlich. Ein Gewinn wäre ohnehin nur eine "Eintagsfliege", da Opel nach dem Ende der staatlichen Verkaufsanreize im nächsten Jahr wieder tiefrote Zahlen ausweisen werde, fügte Schwope hinzu.

Der Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer schätzt, dass GM in Europa im Oktober Gewinn gemacht hat. "Für einen einzelnen Monat halte ich das für wahrscheinlich", sagte der Wissenschafter.

Die Marken Opel und Vauxhall hatten beim Absatz im Oktober europaweit dank staatlicher Verkaufsanreize um 12,6 % zugelegt. Seit Jahresbeginn schrumpften die Neuzulassungen aber um 9,6 %.

Absatzplus von 34,5 Prozent

Die Tageszeitung "Die Welt" berichtete, Opel habe in Deutschland 2009 erstmals wieder Geld verdient. Als Beleg führte die Zeitung die Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) für die ersten zehn Monate an. In diesem Zeitraum hatte die Marke mit dem Blitz 34,5 % mehr von ihren Wagen losgeschlagen als vor einem Jahr. Erzrivale VW steigerte den Absatz um 33,6 Prozent, Ford sogar um 38,6 %. Im November profitierten die Hersteller weiter von den hohen Auftragsbeständen aus der Abwrackprämie.

Der Rüsselsheimer Autobauer wollte sich nicht dazu äußern. Opel macht in der Regel keine Angaben zum Geschäft in Deutschland, sondern hat den Blick auf die Region Europa gerichtet.

Opel-Sanierer Nick Reilly rechnet damit, dass GM in Europa 2010 Verlust machen wird. Der US-Konzern will zur Rettung von Opel selbst 600 Mio. Euro aufbringen und 2,7 Mrd. an Beihilfen bei den europäischen Regierungen einsammeln. Ein detailliertes Sanierungskonzept soll bis Anfang Jänner der EU-Kommission vorgelegt werden.

Erst wenn die EU-Wettbewerbshüter das Konzept genehmigen, können die einzelnen Länder über ihre Beihilfe entscheiden. So soll ein Subventionswettlauf verhindert werden. Opel hat neben Deutschland Werke auch in Großbritannien, Spanien, Polen und Belgien.

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