Opel-Konzernverbleib könnte für GM teuer werden

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Ein Verbleib von Opel im Konzern würde den US-Autobauer General Motors (GM) einer Studie zufolge teuer zu stehen kommen. GM würde hierzu mit bis zu 6,1 Mrd. Dollar (4,21 Mrd. Euro) in bar deutlich mehr Mittel benötigen als bisher angenommen, wie aus einem Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hervorgeht.

Die Mittel würden zusätzlich zu den 50 Mrd. Dollar gebraucht, die GM bereits von der US-Regierung erhalten habe, hieß es in dem Bericht weiter. Die bisher von GM kalkulierten Zusatzkosten von 4,65 Mrd. Dollar seien "übertrieben optimistisch" gewesen.

Der KPMG-Bericht soll dem GM-Verwaltungsrat vorgelegt werden, der bei seinem Treffen am Dienstag und Mittwoch über die Zukunft des Rüsselsheimer Autobauers entscheiden könnte. Zuletzt hatte es bei GM immer mehr Stimmen für einen Verbleib von Opel im US-Konzern gegeben. Deutschland, das für einen Verkauf von Opel an den kanadischen Autozulieferer Magna eintritt, machte klar, dass es einen Verbleib von Opel bei GM nicht unterstützen wird.

"Die Bundesregierung hat immer wieder klargestellt, dass Staatshilfen an eine Investorenlösung gebunden sind", sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Neben Magna hat auch der Finanzinvestor RHJ für Opel geboten. Mit einer Entscheidung des GM-Verwaltungsrats wird frühestens am Mittwochabend (9. September) gerechnet.

KPMG äußerte sich nicht zu dem Bericht. Eine GM-Sprecherin konnte zunächst nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.

Opel-Unterstützung an Magna geknüpft

Die deutsche Regierung hat ihre Opel-Hilfe nach den Worten von Finanzminister Peer Steinbrück eindeutig an das Übernahme-Konzept des kanadischen Autozulieferers Magna geknüpft. General Motors müsse die zur Überbrückung gewährten 1,5 Mrd. Euro zu den mit Opel vereinbarten Konditionen zurückzahlen, wenn es sich für einen Verbleib Opels beim Konzern entscheide, sagte Steinbrück der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabbericht.

Außerdem könne es die zweite Tranche über weitere 3 Mrd. Euro als Bürgschaft definitiv nicht für einen Schließungsplan in Deutschland geben. "General Motors müsste die Frage beantworten, ob es mehrere Milliarden Euro in seine Opel-Standorte investieren will und kann."

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