Opel-Übernahme: BAIC aus dem Rennen

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Das Bieterwettrennen um die Opel-Übernahme ist nur noch ein Zweikampf. Der chinesische Hersteller BAIC ist praktisch ausgeschieden. "Wir haben gemeinsam vereinbart, weitere Detailgespräche mit Magna und RHJI zu führen, um die Zukunft von Opel zu sichern", sagte der Verhandlungsführer des US-Konzerns General Motors (GM), John Smith, laut Mitteilung. Am Vortag hatten GM und Vertreter von Bund und Ländern in einer vierstündigen Verhandlungsrunde im Berliner Kanzleramt über die drei Vertragsentwürfe zum Einstieg bei Opel debattiert, die am Montag (20. Juli) eingegangen waren.

Die deutsche Seite sprach sich dabei klar für den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna als Käufer für den angeschlagenen Autobauer aus. GM bevorzugt dem Vernehmen nach das Konzept des in Belgien ansässigen Finanzinvestors RHJ International. Damit spitzen sich die Verhandlungen zu. Anstelle einer schnellen Einigung bahnt sich nun ein Konflikt zwischen der deutschen Seite und GM an.

Smith sprach nach einer Mitteilung von GM Europa in Zürich von einer "guten, umsichtigen Diskussion" über die wichtigsten Aspekte und Kennzahlen der drei Offerten. Bei den Gesprächen im Kanzleramt war aber auch klar geworden, dass GM bei allen Angeboten noch Klärungsbedarf sieht.

GM dürfte RHJI unter anderem bevorzugen, weil das Konzept des Finanzinvestors eine enge Kooperation mit General Motors (GM) vorsieht. Magna plant hingegen, eine weitgehend eigenständige europäische Gesellschaft zu gründen. Die Belgier bieten GM zudem die Aussicht, dass die Detroiter Opel in einigen Jahren wieder übernehmen können.

Kritik an RHJI

Auch aus diesem Grund lehnen der Opel-Betriebsrat und die IG Metall den Einstieg des Finanzinvestors strikt ab. "Die IG Metall ist unverändert bereit, sich an einem zukunftsfähigen Konzept für Opel zu beteiligen. Für kurzfristige Shareholder-Interessen wie von RHJI steht die IG Metall aber nicht zur Verfügung", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Berthold Huber, laut Mitteilung am Donnerstag in Frankfurt.

RHJI gehe es offenbar wie jedem anderen Finanzinvestor lediglich darum, "schnell Kasse zu machen". Der Finanzinvestor wolle Opel möglichst rasch gewinnbringend weiterverkaufen, sagte Huber. In dem bisher bekannten Konzept von RHJI sei keine langfristige Strategie für "NewOpel" erkennbar. Damit würde die Zukunft von Opel und von Tausenden von Arbeitsplätzen verspielt.

"Auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer investieren nur dann in ihr Unternehmen, wenn sie daran beteiligt werden und verbindliche Zusagen für den Erhalt der Standorte und den Ausschluss von Kündigungen erhalten", betonte der IG Metall-Vorsitzende. RHJI will zwar alle vier deutschen Standorte erhalten, aber 3900 der 26 000 Stellen in Deutschland streichen. Zudem soll das Werk in Eisenach bis Anfang 2012 vorübergehend stillgelegt werden. Thüringen lehnt das ab. Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) nannte das Vorhaben "absurd". Es stelle für Thüringen keinerlei Verhandlungsbasis dar. Magna will in Deutschland 2500 Stellen abbauen und alle Werke in Betrieb lassen.

RHJI sieht in seinem Übernahmekonzept eine zehnprozentige Beteiligung der Belegschaft an dem neuen Unternehmen vor. Das Unternehmen hat dies jedoch nach Angaben des Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Klaus Franz nicht mit den Arbeitnehmervertretern abgesprochen. Der Betriebsrat lehnt RHJI ab und bevorzugt genauso wie Bund und Länder sowie die europäischen Opel-Händler einen Einstieg Magnas.

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