Der weltgrößte Autohersteller Toyota will seine Hybrid-Technologie nun auch in der Kompaktklasse anbieten. Ab Mitte 2010 soll der Auris als Voll-Hybrid im britischen Werk in Burnaston vom Band rollen, kündigte Deutschland-Chef Alain Uyttenhoven in Mühlheim bei Frankfurt an. "Das ist aber keine Kampfansage, sondern der Glaube an eine Weiterentwicklung einer Technologie", sagte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Hybrid-Technologie werde die Basis für andere Neuentwicklungen beispielsweise im Bereich Elektroautos bilden. Bisher ist der Prius das am besten verkaufte Hybrid-Auto von Toyota. Vor kurzem wurde das Fahrzeug, das als Mittelklassewagen etwa gegen den VW-Golf antritt, in der dritten Generation vorgestellt. Zwar ist bisher nur ein Bruchteil der jährlich von dem japanischen Hersteller verkauften Autos ein Wagen mit Hybrid-Antrieb. Doch bis 2020 soll von jedem Toyota-Modell auch eine Hybrid-Version erhältlich sein. In Japan war der neue Prius nach Verkaufsstart in den vergangenen Monaten das am meisten verkaufte Auto. Die meisten anderen Autohersteller haben kein serienreifes Hybrid-Auto im Angebot.
In diesem Jahr werden nach Einschätzung von Uyttenhoven 3,5 bis 3,6 Mio. Autos - aller Marken - neu auf die deutschen Straßen kommen. Die Abwrackprämie sei positiv aufgenommen worden und selbst Autokäufer, die bisher nur Gebrauchtwagen gekauft hätten, hätten sich nun für einen Neuwagen entschieden. Von Toyota seien vor allem die Kleinwagenmodelle Aygo und Yaris gefragt gewesen. Doch für 2010 ist der Manager skeptisch. "Mit der Abwrackprämie wurde nur Zeit gewonnen. Sollten nach Auslaufen der Unterstützung keine neuen Hilfsmaßnahmen getroffen werden, dürfte der Absatz auf dem deutschen Markt im kommenden Jahr wieder auf 2,8 Mio. Autos sinken", sagte er. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte erst vor wenigen Tagen seine Schätzung für 2009 auf mehr als 3,5 Mio. Neuzulassungen in Deutschland angehoben.
