Umbau Hauptbahnhof Salzburg in "heißer Phase"

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Den im Herbst 2008 gestarteten, 270 Mio. Euro teuren Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes bekommen jetzt die Fahrgäste zu spüren: Auf dem Vorplatz wurde ein Containerdorf errichtet, in dem ab dem 26. August an 9 Ticketschaltern die Fahrkarten verkauft werden. Die "heißeste" Umbauphase dauert von Dezember 2009 bis Herbst 2011, wenn die zentrale Passage unter den Gleisen samt Reisezentrum und die Shopbereiche errichtet werden. Ende 2013 soll der komfortable Durchgangsbahnhof fertig sein.

Projektleiter Thomas Wörndl von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG ist optimistisch, dass der Zeitplan bis zur Eröffnung 2014 auch eingehalten wird. Er bezeichnete es als Herausforderung, die Baumaßnahmen "unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes abzuwickeln".

Neben den Ticketschaltern übersiedeln auch die anderen Serviceeinrichtungen wie das Bahnhofsrestaurant, das Reisebüro und die Tourismusinformation in das "ÖBB-Center" auf dem Bahnhofsvorplatz. In der ÖBB-Infobox wird eine multimediale Ausstellung zum Thema Bahnhofsumbau gezeigt. In der nächsten Woche werden im Containerdorf die Fahrkartenautomaten aufgestellt, die derzeit noch in der Einganghalle in Betrieb sind.

Ab Oktober kommt es zu den ersten Veränderungen bei den Zugängen zu den Bahnsteigen. Die mittlere Zugangsstiege wird ab 8. Oktober großteils gesperrt und ein provisorischer Aufgang errichtet. Die Hochbauten am Mittelbahnsteig werden abgetragen, ebenfalls das Cafe Intertreff neben der Eingangshalle. Dort befindet sich ab März der Haupteingang mit provisorischem Lift. Die kritische Phase für die täglich rund 25.000 Bahnreisenden ist laut Wörndl "sicher ab Dezember 2009 bis Herbst 2011".

"International bedeutender Verkehrsknoten"

Ab Dezember werden die Gleisanlagen zwischen Bahnsteig 1 und 2 abgetragen und die neue Passage gebaut. Sie verbindet den Vorplatz mit dem Stadtteil Schallmoos. Der durchgehende Reiseverkehr wird dann auf den Bahnsteigen 3, 4 und 5 abgewickelt. Mitte 2012 sollen alle neuen Bahnsteige und fünf durchgehende Gleise fertig sein.

Nach dem Bauende ist der Bahnhof mit seinen insgesamt neun Durchgangsgleisen "ein international bedeutender Verkehrsknoten auf der europäischen Magistrale von Budapest nach Paris", betonte Gabriele Lutter, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Personenverkehr AG.

Die historische Dachkonstruktion aus Stahl wird während des Umbaus abgetragen und "noch schöner" wieder aufgebaut, hieß es. Die alte, bisherige Schalterhalle wird zur "Empfangshalle" umfunktioniert und auf das Erscheinungsbild von 1906 rückgebaut. Sie wird tiefer gesetzt und weist dann fünf Eingänge auf. Die Fahrkarten selbst sind dann im Reisezentrum in der Mitte der Passage erhältlich. Mit dem neuen Bahnhof gibt es im Stadtteil Schallmoos eine zweite Zufahrt.

Der "Marmorsaal", in dem bisher das Restaurant untergebracht war und der nicht unter Denkmalschutz stand, wird im September abgetragen. "Das Erhaltenswerte wird gelagert", sagte Wörndl. Vielleicht finde sich jemand, der den Saal wieder aufbauen will. Über eine Lösung, wie der heftig umstrittene Bahnhofsvorplatz besser gestaltet werden kann, darüber würden Gespräche mit der Stadt laufen, so der Projektleiter.

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