US-Fonds verklagen Porsche auf Schadenersatz

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Wegen angeblicher Kursmanipulation bei VW-Aktien haben mehrere US-Investmentfonds Klage gegen den Stuttgarter Autobauer eingereicht. In einer in Manhattan eingelegten Klage verlangen die Fonds von Porsche Schadenersatz für Kursverluste mit VW-Stammaktien in Höhe von mehr als 1 Mrd. Dollar. Porsche wies die Vorwürfe zurück. "Wir haben uns immer an geltendes Kapitalrecht gehalten."

Die Klage richte sich auch gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und den ehemaligen -Finanzvorstand Holger Härter. Die Manager und Porsche hätten ihre Absicht zur Kontrolle von Volkswagen verschwiegen und heimlich nahezu alle frei verfügbaren Stammaktien des Wolfsburger Konzerns angehäuft, was schließlich nach Offenlegung der Anteilsverhältnisse zu einem Kurssprung der VW-Stämme geführt habe. Porsche habe Investoren von VW getäuscht, in die Ecke getrieben und damit mehrere Milliarden Euro verdient. Eine gütliche, außergerichtliche Einigung sei mit Porsche nicht zustande gekommen.

Zu den Klägern zählen den Angaben zufolge unter anderem Elliott Associates, The Liverpool Limited Partnership, Glenhill Capital, GCM Little Arbor Partners LP und Perry Partners.

Wegen möglichen Verstößen gegen das Aktienrecht im Zuge der letztlich gescheiterten VW-Übernahme durch die langjährigen Porsche-Lenker Wiedeking und Härter ermittelt seit Ende August bereits die Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Hinweise auf Weitergabe von Insiderinformationen und auf den Verdacht der Marktmanipulation hat die Börsenaufsichtsbehörde BaFin den Strafverfolgern geliefert. Porsche hat die Vorwürfe bislang stets zurückgewiesen, Wiedeking und Härter haben sich bisher öffentlich nicht dazu geäußert.

Chronologie

Porsche hatte im Herbst 2005 mit dem Kauf von VW-Stammaktien begonnen und bis Herbst 2008 jegliche Kontrollabsicht des Wolfsburger Konzerns bestritten. Im Oktober 2008 teilte der Stuttgarter Autobauer jedoch überraschend mit, sich über Aktien und Optionen 74 % der Stimmrechte an VW gesichert zu haben. Ein Beherrschungsvertrag wurde für 2009 angekündigt. Daraufhin vervielfachte die VW-Aktie binnen kurzer Zeit ihren Wert auf mehr als 1.000 Euro. Anleger, die auf fallende VW-Kurse gesetzt hatten, erlitten zum Teil hohe Verluste.

Die VW-Übernahme scheiterte im Sommer 2009. Volkswagen drehte im Zuge der Finanzkrise den Spieß um und verleibt sich den Sportwagenbauer nun Schritt für Schritt ein. Am Freitag treffen sich die Porsche-Aktionäre turnusgemäß auf der Hauptversammlung.

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