Verkehrsplanung kann Integration beeinflussen

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Straßenverkehr kann die Integration von Migranten laut einer Schweizer Studie fördern oder behindern. Verkehrsberuhigte Zonen erhöhen die Kontakte zwischen den Menschen und verbessern damit die Eingliederungschancen, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung. Viel Autoverkehr und eine große Menge an Parkplätze behindern hingegen die sozialen Kontakte.

In der Schweiz wurden laut VCÖ mehr als 300 Begegnungszonen eingerichtet, in denen maximal Tempo 20 gefahren und nur auf wenigen markierten Flächen geparkt werden darf. Fußgänger haben dort außerdem Vorrang vor Fahrzeugen. Die Straße werde somit zum Treffpunkt und Aufenthaltsort von Menschen, heißt es in der Studie. Laut der Untersuchung halten sich in Begegnungszonen drei Viertel der Bewohner auf der Straße auf, 43 Prozent reden mit Nachbarn. Dort wo Tempo 50 gilt, verweilt nur ein Viertel draußen und nur 19 Prozent reden mit Anrainern. Kinder, die in Begegnungszonen aufwachsen, haben im Schnitt dreimal so viele Spielgefährten aus der Wohnumgebung als jene, die in Tempo-50 Straßen wohnen, betonte der VCÖ.

Österreich nutze die Integrationspotenziale des Verkehrs kaum, kritisierte der Club. Dabei seien von den 8,35 Millionen Einwohnern 15 Prozent im Ausland geboren. In Österreich sollten Wohnstraßen theoretisch den Zweck von Begegnungszonen erfüllen, diese seien aber zu sehr mit Autos zugeparkt.

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