Im Zuge des Ausbaues zur viergleisigen Westbahn wird nun der 24,7 km lange Lückenschluss St. Pölten-Loosdorf (Bezirk Melk) in Angriff genommen. Am 24.11. erfolgte der Spatenstich für die Fortsetzung der Bauarbeiten für die Güterzugumfahrung (GZU) St. Pölten, die Fertigstellung ist 2017 vorgesehen.
Zum Projekt erläuterten die ÖBB in einer Aussendung, dass die Planungen bereits 1991 begonnen hatten. Die GZU war das erste Eisenbahnprojekt in Österreich, das einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem UVP-Gesetz unterzogen wurde. Erstmals sei dabei das Modell der Bürgerbeteiligung angewandt worden.
Nach Abschluss der UVP und der Genehmigungsverfahren war Ende 1999 Baubeginn. Im Mai 2000 wurde das Projekt aber zeitlich zurückgestellt, da ein erhöhter Kapazitätsbedarf erst nach der Fertigstellung der Neubaustrecke Wien - St. Pölten erwartet wurde.
TEN-Projekt
Das Projekt sei Teil des prioritären Projektes 17 des Transeuropäischen Netzes (TEN) und wird von der EU kofinanziert. Der Lückenschluss ist eine zweigleisige Neubaustrecke mit einer Entwurfsgeschwindigkeit von 120 km/h, die das Stadtzentrum St. Pölten im Süden umfährt. Die Trasse zweigt im Osten von der bestehenden Westbahn beim Knoten Wagram ab, verläuft parallel zur S33 (Kremser Schnellstraße) und zur A1 (Westautobahn) und wird westlich von St. Pölten beim Knoten Rohr wieder in die in diesem Bereich bereits viergleisige Westbahn eingebunden.
Die Bauabwicklung ist in vier Abschnitte eingeteilt, begonnen wird mit den Unterführungen im Stadtquerungsbereich St. Pölten. Errichtet werden u.a. 23 Brücken sowie drei Eisenbahntunnel. Während der Bauarbeiten will die ÖBB-Infrastruktur AG die Bevölkerung laufend über die aktuellen Maßnahmen informieren.