24-h-Betrieb unsicher

Volksbefragung: Zitterpartie bei Nacht-U-Bahn

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Die Wiener Volksbefragung ist beendet - und die Wiener haben dreimal "Ja" sowie zweimal "Nein" gesagt. Sie hätten gerne die Wiedereinführung des Hausmeisters, ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen und einen verpflichtenden Hundeführschein für Besitzer von Kampfhunden. Eine City-Maut lehnen sie ab. Und auch der 24-Stunden-Betrieb der U-Bahn am Wochenende ist jenen, die persönlich ihren Fragebogen abgegeben haben, mehrheitlich kein Anliegen.

Allerdings: Dieses Ergebnis ist in Wahrheit nur ein erster Trend. Es wurden am Samstagabend (13.2.) jene Fragebögen inhaltlich ausgezählt, die in den vergangenen drei Tagen bei den Annahmestellen vorbeigebracht wurden. Und das ist nur der kleinere Teil - nämlich weniger als 10 % - der insgesamt abgegebenen Stimmen. Der Rest entfällt auf die Briefwähler. Die Wahlbeteiligung betrug bisher 24,56 %, wobei hier aber auch die bereits eingelangten Brief-Stimmkarten inkludiert sind.

Jene 25.926 Wiener, die ihre Stimme in einer der Annahmestellen abgaben, hatten meist eine ziemlich klare Meinung: Für den Kampfhundeführschein votierten 85,88 %, für die Wiedereinführung der Hausmeister 77,84 %, für ein flächendeckendes Ganztagsschulangebot 68,45 % und gegen die City-Maut 72,06 %. Nur beim Nachtbetrieb der U-Bahn war das Ergebnis knapper: Hier stimmten 53,96 % der Wähler dagegen.

Insgesamt haben bei der ersten Volksbefragung in Wien seit dem Jahr 1991 bis Samstag von den 1,144.877 Mio. Wahlberechtigten 281.145 ihre Stimme in einem der Wahllokale oder via Briefwahl abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 24,56 % entspricht. Ein erstes Ergebnis mit Brief-Karten gibt es Anfang kommender Woche. Brieflich abgegebene Fragebögen dürfen aber sogar noch bis 21. Februar einlangen.

Da somit bisher nur 25.926 Stimmkarten ausgewertet wurden, können die Ergebnisse der einzelnen Fragen noch erheblich schwanken. Das ist wohl aber nur für den Nachtbetriebs der U-Bahn relevant, da hier die beiden Lager verhältnismäßig nahe beieinanderliegen. Und da könnte es tatsächlich noch spannend werden: Wahl-Experten gehen davon aus, dass ältere Menschen eher die Annahmestellen besuchen, bei der Briefwahl der Anteil der jungen Menschen hingegen höher ist. Dies ist auch jene Zielgruppe, die eine nächtliche U-Bahn wohl am intensivsten nutzen dürfte.

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