Baufirmen wähnen oft Korruption

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In keiner Branche wird so viel ausgeschrieben wie am Bau - und nirgends gibt es so häufig Bestechungsverdacht, ließ die Anwaltskanzlei Heid Schiefer bei 500 Auftragnehmern und -gebern in Österreich erfragen. Demnach orten 23 Prozent der Baufirmen Fälle von Korruption in Ausschreibungen, etwa dreimal so viele wie zum Beispiel im Gesundheitswesen.

"Durch das vorherrschende Billigstbieterprinzip sind Auftragnehmer vielfach gezwungen, sich auf ein ruinöses Preismatch einzulassen. Dies kann der Nährboden für Korruption sein", so der auf Vergaben spezialisierte Anwalt Stephan Heid.

Auch die privaten Auftraggeber sind nicht unbedingt positiv gestimmt. Ein Fünftel bewertete Bau-Ausschreibungen als manipuliert. 32 Prozent der privaten Auftraggeber und 40 Prozent der Auftragnehmer haben das Gefühl, dass sich die allgemeine Situation im Hinblick auf Ausschreibungen in den vergangenen fünf Jahren eher verschlechtert hat. Damit sind sie weit pessimistischer als befragte Vertreter aus der Gesundheits- oder IT-Branche. Lediglich bei den öffentlichen Auftraggebern im Baubereich überwiegen die Optimisten: 31 Prozent sehen eine Verbesserung, 25 Prozent eine Verschlechterung.

Von EU-weiten Ausschreibungen hält man in der Baubranche nach wie vor wenig. Besonders Gemeinden versuchen, diese zu vermeiden. Österreichische Firmen nehmen eher selten an EU-weiten Ausschreibungen teil - zwei Drittel der Befragten haben damit noch keine Erfahrung. Die Gründe: Keine Kapazitäten und kein Interesse.

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