Profitables Institut in Baden-Württemberg mit 28 Filialen und 100.000 Kunden
Die BAWAG steht vor dem Kauf der Südwestbank mit Sitz in Stuttgart. Das Institut sei eine ideale Plattform für die Expansion in Deutschland, sagte BAWAG-Chef Anas Abuzaakouk am Mittwoch im Gespräch mit der APA. Er rechne in den nächsten Wochen mit der Unterschrift unter dem Deal. Die BAWAG will die Südwestbank zu 100 Prozent übernehmen und habe dafür ausreichend Kapital.
"Wenn der Kauf abgeschlossen wird, wird dies unsere Plattform, um in Deutschland organisch und mit Zukäufen zu wachsen", sagte Abuzaakouk. Die BAWAG werde also nicht nur in die Südwestbank investieren, sondern führe auch Gespräche über weitere Zukäufe. Das Ziel sei ein "signifikantes" Wachstum, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland.
Abuzaakouk hat Wachstum in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Raum) als strategisches Ziel ausgerufen, die Lage der künftigen Tochterbank in der Nähe des Dreiländerecks sei daher ideal. "Uns gefällt das sehr" ("We like it tremendously"). Auch das Geschäftsmodell sei solide - mit Privatkunden, kleinen und mittleren Firmen sowie größeren Firmenkunden. Dazu gehört auch eine kleine Immobilientochter. Das Institut sei eine sehr gute Ergänzung zum Geschäftsmodell der BAWAG, sagte Abuzaakouk.
Die 1922 gegründete Südwestbank ist hauptsächlich in Baden-Württemberg tätig. Sie kam 2016 laut vorläufigen Zahlen auf eine Bilanzsumme von 7,4 Mrd. Euro und betreute in 28 Geschäftsstellen mit 650 Mitarbeitern rund 100.000 Privat- und Firmenkunden. Der Gewinn vor Steuern lag zuletzt bei 30 bis 40 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei 12 Prozent (CET1). Die risikogewichteten Aktiva betrugen mehr als 5 Mrd. Euro. Zur Kaufsumme macht die BAWAG keine Angaben.
Verkäufer sind die Zwillingsbrüder Andreas und Thomas Strüngmann, die über ihre Santo Holding die Südwestbank gehalten hatten.