Stiegl kämpft mit millionenschweren Verlusten und kündigt nun Veränderungen an.
Die Salzburger Traditionsbrauerei Stiegl steckt tief in den roten Zahlen. Nach einem Verlust von 3,8 Millionen Euro im Jahr 2023 musste das Unternehmen auch 2024 ein Minus von 5,2 Millionen Euro verbuchen – insgesamt also rund neun Millionen Euro Verlust innerhalb von zwei Jahren.
Sinkende Nachfrage und Preisdruck
Die Gründe für die schwierige Lage sind vielfältig. Einerseits geht der Bierkonsum in Österreich seit Jahren zurück – viele Menschen greifen seltener oder zu alkoholfreien Alternativen. Andererseits hat Stiegl zwar 2024 eine Rekordmenge an Bier produziert, konnte diese aber nicht vollständig absetzen. Gleichzeitig machen Preiskämpfe im Handel dem Unternehmen zu schaffen.
Geschäftsführer Herbert Bauer erklärte gegenüber dem ORF, dass insbesondere der Lebensmittelhandel die Preise stark drücke. „In diesem Vertriebskanal ist die Profitabilität deutlich geringer als früher in der Gastronomie“, so Bauer. Dort wiederum seien die Umsätze nach der Corona-Pandemie bis heute nicht auf das frühere Niveau zurückgekehrt.
Umbau des Unternehmens
Angesichts der anhaltenden Verluste kündigt Stiegl eine Neuausrichtung des Betriebs an. „Wir müssen den Betrieb neu aufstellen“, sagte Bauer. Dabei könne es zu Personalveränderungen kommen: In manchen Bereichen werde weniger Personal benötigt, in anderen wolle man neue Kompetenzen aufbauen und zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Wie viele Stellen konkret betroffen sind, ist derzeit noch offen.Noch kann Stiegl die Verluste aus Rücklagen ausgleichen. Zudem hat der Verkauf von Immobilienprojekten, darunter das sogenannte „Stiegl-Gründe“-Areal, mehr als 75 Millionen Euro eingebracht. Diese Einnahmen verschaffen dem Unternehmen vorerst finanziellen Spielraum.