Die Verkehrsverlagerung auf die Schiene würde von günstigeren Tarifen für den Güter- und Personenfernverkehr auf der Bahn am stärksten profitieren. Verbilligungen in diesen Bereichen würden eine größere Wirkung zeigen als Preisstützungen im öffentlichen Personennahverkehr, so eine Wifo-Studie über die Wirkung von verkehrspolitischen Markteingriffen.
Im Vergleich dazu würden sich Abgaben auf Kraftstoffe kurzfristig vornehmlich nur auf das Budget günstig auswirken, längerfristig aber innovative Antriebe mit geringerem Treibstoffverbrauch anregen. Die Spritnachfrage werde zudem durch die Preisdifferenzen zum Ausland beeinflusst, so die Wirtschaftsforscher.
Preise bei Wiener Linien und beim Sprit verändern das Verkehrsverahlten kaum
Die Wifo-Schätzungen von Preiselastizitäten für den Verkehr in Österreich kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage nach Personenverkehrsleistungen der Bahn und des öffentlichen Personennahverkehrs der Wiener Linien unelastisch ist. Preisänderungen nach oben oder nach unten hätten also keinen wesentlichen Einfluss auf die Nachfrage bzw. Inanspruchnahme dieser Verkehrsleistungen. Ebenso unelastisch auf Preisänderungen reagiert kurzfristig der Individualverkehr auf Änderungen bei den Spritpreisen.
Kurzfristig besonders stark wird dagegen bei Pkw-Käufen reagiert. Hier spielen steuerlich bedingte Preisänderungen eine wesentliche Rolle. So lösen angekündigte Steueränderungen steuermindernde Vorziehkäufe oder Kaufaufschübe aus. Bemerkenswert großen Einfluss hat laut Wifo auch die Benzinpreisentwicklung auf die Pkw-Neuzulassungen.
Deutlich auf Preisänderungen reagiert auch die Nachfrage nach Güterverkehrsleistungen der ÖBB. Und durch die Verteuerung des Straßengüterverkehrs durch die Lkw-Streckenmaut können Transporte vermehrt auf die Bahn verlagert werden.