Börse Frankfurt am Vormittag im Plus

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Die Aussicht auf eine noch längere Zeit mit niedrigen Zinsen in den USA hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag gestützt. Die Anleger reagierten positiv auf das jüngste Protokoll der US-Notenbank (Fed), sagten Börsianer. Der Leitindex DAX legte im frühen Handel um 0,68 Prozent auf 9.571,26 Punkte zu, nachdem er sich bereits am Mittwoch nach seinem Rückschlag zum Wochenstart stabilisiert hatte.

Für den MDAX ging es um 0,76 Prozent auf 16.457,02 Punkte nach oben und der TecDAX kletterte um 1,07 Prozent auf 1.254,45 Punkte. Der Euro-Stoxx-50, Leitindex der Eurozone, zog um 0,29 Prozent auf 3.191,96 Punkte an.

Die Fed wird die Zinsen wohl nicht so schnell erhöhen, wie viele Experten erwartet haben. Die jüngst veröffentlichten, eigenen Zinsprognosen seien am Markt überinterpretiert worden, stellten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Notenbank laut dem am Mittwoch veröffentlichten Tagungsprotokoll fest. Damit erscheint die Aussage von Notenbankchefin Janet Yellen in einem anderen Licht, nach der die Zinsen Mitte 2015 angehoben werden könnten - also rund sechs Monate nach dem Ende der konjunkturstützenden Anleihenkäufe.

Die wichtigsten US-Aktienindizes hatten am Mittwoch in Reaktion auf die Aussagen der Fed um mehr als ein Prozent angezogen und damit auch den Weg für die Kursgewinne in Deutschland geebnet. Das Tagungsprotokoll konnte aus Sicht der Marktakteure die Gemüter beruhigen und etwas mehr Klarheit über den künftigen geldpolitischen Kurs der Fed bringen, schrieb Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Die Zeit des billigen Geldes werde vorerst anhalten.

Der Konjunkturkalender bietet mehr Impulse als an den Vortagen. Neben der Zinsentscheidung in England könnten laut Marktstratege Chris Weston vom Broker IG auch Reden der Notenbanker Charles Evans von der Fed oder auch der EZB-Mitglieder Peter Praet und Vitor Constancio für Bewegung sorgen, meinte Marktstratege Chris Weston vom Broker IG.

In Deutschland richtet sich der Fokus zunehmend auf die Berichtssaison der Unternehmen. Bei dem Verpackungsspezialisten Gerresheimer ist der Start in das laufende Jahr zwar eher schwach verlaufen. Für das Gesamtjahr aber bestätigte das MDAX-Unternehmen seine Ziele. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank bezeichnete das erste Quartal als solide. Die Aktien zählten mit plus 3,88 Prozent zu den Favoriten im Index der mittelgroßen Werte.

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