Der von einer Softwarepanne an den Rand des Ruins gebrachte US-Börsenmakler Knight Capital könnte unter das Dach eines Konkurrenten schlüpfen. Die Finanzfirma Getco hat ein Übernahmeangebot unterbreitet, das Knight Capital mit etwa 640 Mio. Dollar bewertet. Der Zusammenschluss würde einen Marktführer unter den Börsenmaklern schaffen, warb Getco-Chef Daniel Coleman.
Getco besitzt bereits 23,8 Prozent an Knight Capital und bietet 3,50 Dollar für jede weitere Aktie. Das Papier sprang im frühen US-Handel um 16 Prozent hoch. Das Management von Knight äußerte sich nicht zu dem Vorschlag, sondern erklärte lediglich, das Angebot erhalten zu haben.
Knight ist billig zu haben, nachdem ein außer Kontrolle geratenes Handelsprogramm am Morgen des 1. August ungebremst Aktien gekauft hatte. Menschliche Händler versuchten, die Papiere wieder abzustoßen - allerdings mit einem Verlust von 461 Mio. Dollar vor Steuern. Nur eine Finanzspritze einer Gruppe von Investoren sicherte letztlich das Überleben.