Börsendebüt: Bank TSB top - Euronext flop

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Die Börsendebüts von TSB und Euronext hätten kaum unterschiedlicher ausfallen können. Während die Aktien der britischen Filialtochter der Lloyds Bank an der Londoner Börse um bis zu 15 Prozent nach oben schossen, büßten die Papiere der Mehrländer-Börse Euronext gleichzeitig in Paris zum Handelsauftakt drei Prozent ein.

Lloyds musste die 631 TSB-Filialen auf Geheiß der EU verkaufen, die US-Börse Intercontinental Exchange (ICE) hatte nach der Übernahme der transatlantischen Nyse Euronext kein Interesse an den Aktien-Handelsplätzen in Paris, Amsterdam, Brüssel und Lissabon. Gemeinsam ist den beiden Emissionen nur eins: Der Erlös geht an die Altaktionäre, TSB und Euronext selbst gehen leer aus.

Lloyds stockte das Volumen des TSB-Börsengangs wegen der hohen Nachfrage deutlich auf. Statt von 25 Prozent trennt sich die britischen Großbank von bis zu 38,5 Prozent der TSB-Anteile. 30 Prozent der Aktien gingen an Privatanleger - ungewöhnlich viel.

Insgesamt wird TSB zum Ausgabepreis mit 1,3 Mrd. Pfund bewertet, das entspricht dem 0,8-fachen des Buchwerts. Lloyds selbst wird mit dem 1,3-Fachen bewertet, die Konkurrenten Barclays und RBS nur mit dem 0,7-Fachen.

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Bei der Euronext nutzte die ICE die Gelegenheit, trotz des verhaltenen Interesses an den Aktien der Börse praktisch ganz auszusteigen. Wenn auch die Platzierungsreserve verkauft werden kann, haben die Amerikaner gut zwei Drittel der Anteile für 929 Mio. Euro verkauft.

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