BP verdient Q3 halb so viel wie im Vorjahr

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Bereinigt um Einmaleffekte und die Wertveränderung beim Ölbestand betrug der Überschuss des britischen Ölmultis nur noch 4,98 Mrd. Dollar.

Ohne Sonderposten lag der Gewinn bei 4,67 Mrd. Dollar. Dank höherer Einsparungen als erwartet lag BP damit deutlich über den Analystenprognosen von 3,16 Mrd. Dollar.

BP war der erste der fünf westlichen Ölgiganten, der seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegte. Am Donnerstag sind Royal Dutch Shell und Exxon an der Reihe, einen Tag später Chevron und am 4. November Total.

- Der Tritt auf die Kostenbremse beginnt sich für den britischen Ölmulti BP auszuzahlen: Obwohl sich der Gewinn des nach Marktwert zweitgrößten europäischen Ölkonzerns wegen niedrigerer Öl- und Gaspreise im dritten Quartal halbierte, verblüffte das Unternehmen die Analysten. Dank des Sparkurses von Vorstandschef Tony Hayward übertraf das bereinigte Ergebnis deren Erwartungen um das Doppelte.

Nach den Boom-Jahren und einer darin zugelassenen Kostenexplosion zwangen fallende Ölpreise und der weltweite Abschwung die Branche zu drastischen Sparmaßnahmen. BP kommt dabei überraschend schnell voran. In der Öl- und Gas-Produktion sowie in der Verfeinerung seien die Kosten um 15 % gesenkt worden, teilte der Konzern mit und verdoppelte sein Sparziel für dieses Jahr auf 4 Mrd. Dollar.

Das ursprüngliche Sparziel von 2 Mrd. Dollar wurde bereits im ersten Halbjahr erreicht. Auch andere Branchengiganten rückten den Rotstift in den Mittelpunkt ihrer Restrukturierung. Ob sie sich dabei ähnlich gut schlagen wie BP wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

"Die Zahlen sind einfach überwältigend", sagte ING-Analyst Jason Kenney. Auch wenn niedriger als erwartete Steuersätze und günstige Währungseffekte das Resultat beschönigten, könne dies das starke Ergebnis nicht schmälern. Die BP-Aktie schoss um mehr als 4 % in die Höhe und zog weitere Branchenwerte mit sich.

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