Vier Wochen nach dem Abschluss eines Riesengeschäfts über Gaslieferungen nach China fließen erste Milliardenzahlungen nach Russland. Der russische Energiekonzern Gazprom erwartet eine Vorauszahlung von 25 Mrd. Dollar (18,43 Mrd. Euro), wie Gazprom-Vizepräsident Alexander Medwedew am Mittwoch in Moskau sagte.
Mit dem Geld soll der Bau einer Pipeline finanziert werden, damit ab 2018 Gas in das Nachbarland fließen kann.
Nach zehnjährigen Verhandlungen hatten Gazprom und der chinesische Energiekonzern CNPC im Mai in Shanghai im Beisein der beiden Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping einen Liefervertrag für Erdgas abgeschlossen. Russland soll China demnach 30 Jahre lang bis zu 38 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr liefern. Das Abkommen wird auf einen Gesamtwert von 400 Mrd. Dollar (292 Mrd. Euro) geschätzt. Der Bau der dafür nötigen Infrastruktur wird nach Angaben von Gazprom schätzungsweise 55 Mrd. Dollar kosten.
Gazprom denkt zudem darüber nach, einen Teil des Gases als Flüssiggas zu liefern. Nach Angaben von Medwedew erwägt der Konzern, in Wladiwostok am Pazifik eine Fabrik zur Herstellung von verflüssigtem Erdgas zu bauen, die zwischen 2019 und 2022 in Betrieb gehen könnte. Auch mit Indien hat Gazprom den Angaben zufolge ein Abkommen für Flüssiggas-Lieferungen geschlossen. Der indische Gaskonzern Gail will demnach 25 Jahre lang bis zu 25 Milliarden Tonnen russisches Flüssiggas kaufen.