Commerzbank: Vorstands-Abberufung vor Scheitern

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Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller droht am Montag eine erneute Schlappe bei dem Versuch, sich von zwei der neun Vorstände zu trennen. Die nötige Zweidrittelmehrheit im Aufsichtsrat für eine Abberufung von Jochen Klösges und Ulrich Sieber sei unrealistisch, sagten mehrere mit der Lage in dem Gremium vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende.

Neben den Arbeitnehmervertretern hielten auch einige der Kapitalvertreter in dem Gremium die Rechtsgrundlage für den Schritt für fragwürdig. Damit droht die Hängepartie weiterzugehen. Denn bis zu einem zweiten Anlauf, bei dem eine einfache Mehrheit reichen würde, müsste Müller weitere vier Wochen warten. Schon im August hatte der Aufsichtsrat anders als geplant nur einen Grundsatzbeschluss gefasst, den Vorstand um zwei Mitglieder zu verkleinern. Die Commerzbank wollte sich zu der Sitzung nicht äußern.

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Das deutsche Finanzministerium blockiere eine Einigung mit Klösges und Sieber auch nach der Bundestagswahl weiter, sagten zwei Insider. Zeitungsberichten zufolge billigt der Staat den beiden Managern Abfindungen von maximal jeweils einer Million Euro zu. Doch die Verträge von Klösges und Sieber laufen noch bis 2017, womit sie Anspruch auf jeweils mindestens 3,5 Mio. Euro hätten. Einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe) zufolge haben sie ihre Forderungen auf je 2,8 Mio. Euro reduziert. Nach Reuters-Informationen ist es wegen der Blockade aus Berlin allerdings seit Anfang August noch nicht zu konkreten Verhandlungen mit den beiden gekommen.

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