Commerzbank-Vorstände sollen abberufen werden

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Bei der teilverstaatlichten Commerzbank in Deutschland eskaliert offenbar der Streit über die Abberufung zweier Vorstände. Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller wolle bei einer Sitzung des Kontrollgremiums am kommenden Montag die Vorstände Jochen Klösges und Ulrich Sieber formal abberufen, berichtete die "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) im Voraus.

Noch sei aber unklar, ob er sich damit auch durchsetzen könne. Im Gremium gebe es heftigen Widerstand gegen die Art und Weise, wie die beiden Vorstände abserviert werden sollten. Die Commerzbank lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Hintergrund der Streitigkeiten ist, dass die Commerzbank ihr Führungsgremium von neun auf sieben Vorstände verkleinern will. Besonders umstritten soll die Höhe der Abfindungszahlungen sein. So hatte die Nachrichtenagentur Reuters bereits im August aus Finanzkreisen erfahren, dass Sieber und Klösges die Bank verlassen sollten. Doch der Bundestagswahlkampf belastete zunächst die Verhandlungen der Commerzbank um die Abfindungen für ihre beiden Vorstandsmitglieder.

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Die deutsche Bundesregierung wolle vor der Wahl eine Debatte um Millionen-Zahlungen an Sieber und Klösges tunlichst vermeiden, hatten mehrere Personen aus dem Umfeld des Aufsichtsrats Reuters damals gesagt. Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin ist mit 17 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Nun soll aber offenbar bald eine Entscheidung fallen.

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